Enorme Wirtschaftskraft: 500 Millionen Euro Vergütung

So sieht die Energiewende in Mittelfranken aus: Windkraftanlagen bei Burgsalach, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.
N-ERGIE Netz GmbH schließt über 115.000 Erneuerbare an
25 Jahre Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG: Die Zielsetzung des Gesetzgebers, deutlich mehr Strom aus erneuerbaren Anlagen zu erzeugen, ist in der Region voll aufgegangen: Aktuell speisen bereits mehr als 115.000 EE-Anlagen ins Netzgebiet der N-ERGIE Netz GmbH ein. An die Betreibenden wurde allein im Jahr 2024 in Summe knapp 500 Millionen Euro EEG-Vergütung ausbezahlt. Wir blicken auf die erfolgreiche Entwicklung zurück und mit Spannung in die Zukunft.
Die Stromerzeugung findet längst nicht mehr nur zentral in einigen wenigen Großkraftwerken in Nürnberg statt, sondern verteilt sich auf tausende von Anlagen in der ganzen Region. Mittlerweile ist der Anteil von regenerativ erzeugtem Strom bundesweit auf knapp 60 Prozent angestiegen. Das EEG gab zunächst mit festen Einspeisevergütungen große Investitionssicherheit: Auch in der Region wirkte sich das positiv auf die Entwicklung aus. Mit der Erhöhung der PV-Fördersätze im Jahr 2004 stieg in unserem Netzgebiet der Anlagenzubau deutlich an: Allein im Jahr 2004 wurden rund 2.400 Solaranlagen angebunden, im Folgejahr waren es rund 2.900.

Anlagenboom stellt Netz vor große Herausforderungen
Von dem Boom profitierten nicht nur Projektentwickler und Anlagenbetreiber, sondern auch ausführende Handwerksbetriebe oder Dienstleistungsunternehmen – und nicht zuletzt die Menschen vor Ort, die bspw. in Bürgergenossenschaften an der lokalen Wertschöpfung beteiligt sind. Nach weiteren Anpassungen der Förderbedingungen stieg der Anteil der Erneuerbaren in unserem Netzgebiet ab 2009 sprunghaft an: Die Zahl neuer PV-Anlagen erreichte in den Jahren 2010 und 2011 mit jeweils rund 7.000 neue Höchstwerte.
Deutlich getoppt wurden die Spitzenwerte dann in den Jahren 2023 und 2024 mit jeweils über 17.000 neuen Solaranlagen im Netzgebiet der N-ERGIE. Mit diesem massiven Ausbau und weiteren Einflussfaktoren wie dem sinkenden Stromverbrauch stehen Verteilnetzbetreiber wie die N-ERGIE Netz GmbH vor großen, historischen Herausforderungen. Bereits heute stehen im Netzgebiet der N-ERGIE über 4.000 Megawatt (MW) installierter EE-Leistung einer Höchstlast von knapp 1.100 MW gegenüber.
Um möglichst viel des erzeugten Ökostroms aufnehmen und die Stabilität des Netzes gewährleisten zu können, investieren wir rund 1,3 Milliarden Euro in den Ausbau des Stromnetzes. Darüber hinaus sind aber auch notwendige regulatorische Anpassungen unerlässlich und mehr Flexibilität gefordert – insbesondere durch den weiter geplanten Zubau von Windkraft- und Biomasseanlagen, die das Erzeugungsprofil von Photovoltaik optimal ergänzen. Entlastende Faktoren wie netzdienlich betriebene Großbatteriespeicher oder intelligent gesteuerte Verbrauchseinrichtungen gewinnen zunehmend an Bedeutung.

EEG-Vergütung schafft Wertschöpfung für die Region
Seit rund zehn Jahren müssen große Anlagen ihren Strom direkt vermarkten und erhalten statt der festen Einspeisevergütung zum Ausgleich die sogenannte Marktprämie. 2017 wurde für große PV-Freiflächen-, Windraft- und Biomasseanlagen das Ausschreibungsmodell eingeführt: Projektierer geben bei der Bundesnetzagentur ihre Gebote ab, und den Zuschlag erhalten diejenigen mit dem geringsten Gebotspreis. Zielsetzung war, die EE-Anlagen in Marktmechanismen einzubinden sowie den weiteren Zubau besser planen und steuern zu können. Kleinere PV-Anlagen erhalten für den überschüssig eingespeisten Strom aktuell noch einen gesetzlich festgelegten Fördersatz von 7-8 Cent pro kWh.
Finanziert wurde die EEG-Förderung bis 2022 über die so genannte EEG-Umlage als Bestandteil des Strompreises. Um die Verbraucher*innen zu entlasten, wird das EEG mittlerweile über den Bundeshaushalt finanziert. Parallel wurden zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2045 die Ausbauziele massiv erhöht – und damit der Umfang an Ausschreibungen für Solar- und Windparks, sowie ein Bürokratieabbau für kleinere PV-Anlagen (Umsatzsteuerbefreiung seit 2023).
Zur EEG-Förderung noch eine aktuell Zahl: Im Jahr 2024 lag die von der N-ERGIE Netz GmbH gewährte EEG-Vergütung bei insgesamt knapp 500 Millionen Euro – ein stattlicher Betrag und Ausdruck der großen Wertschöpfung in und für die Region!
So funktioniert das EEG: Der Fördermechanismus
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) trat erstmals zum 1. April 2000 in Kraft und löste das Stromeinspeisungsgesetz ab. Dem Netzbetreiber kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Denn das EEG regelt den vorrangigen Netzanschluss von EE-Anlagen sowie die Abnahme und auch die Vergütung von Ökostrom und verpflichtet die Netzbetreiber, den Strom in ihre Netze aufzunehmen und einen dafür festgelegten Betrag an die Erzeuger zu leisten. Entgegen weitverbreiteter Meinung ist der Netzbetreiber allerdings nicht berechtigt den Strom selbst zu vermarkten, sondern ist verpflichtet den Strom an die Übertragungsnetzbetreiber durchzureichen. Ein finanzieller Vorteil durch die Aufnahme des Stroms entsteht für den Netzbetreiber nicht. Weitere Informationen zur Entwicklung des EEG mit Blick in die Zukunft lesen Sie hier.