Heimspeicher optimal nutzen – Stromnetz entlasten

© N-ERGIE Falk Heller

Die meisten Batteriespeicher von Solaranlagen in Eigenheimen sind an Sonnentagen bereits morgens voll geladen. Besser für die Energiewende wäre es, wenn sie erst mittags einspeichern.

Wer seinen Solarstromspeicher an sonnigen Tagen erst mittags lädt, trägt zu einer sicheren Versorgung bei und verlängert die Lebensdauer der Batterie.

Allein im Netzgebiet der N-ERGIE ist aktuell eine Photovoltaikleistung von rund 3.000 Megawatt installiert. Zum Vergleich: Die Lastspitze von Haushalten und Betrieben liegt bei 1.100 Megawatt. Besonders an sonnigen Tagen gibt es also viel mehr Sonnenstrom als gebraucht wird. Deshalb steht in vielen Häusern mit einer Solaranlage auf dem Dach mittlerweile ein Heimspeicher – zurzeit 1,8 Millionen in Deutschland. Der positive Effekt der Batterien lässt sich durch eine einfache Maßnahme noch verstärken.

Prognosebasiert_Laden

© HTW Berlin, Forschungsgruppe Solarspeichersysteme

Tipp: Laden Sie Ihren Heimspeicher mittags

An sonnigen Tagen sind die Heimspeicher bereits vormittags voll. Damit landet auch der Strom aus den Dachanlagen ab Mittag im Netz – genau dann, wenn die Stromnetze durch die „Mittagsspitze“ ohnehin am Limit sind. Die Idee der Forschungsgruppe Solarspeichersysteme von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin (HTW) ist verblüffend einfach: Wenn die Heimspeicher statt vormittags erst über Mittag geladen werden, flacht die „Mittagsspitze“ ab, die Netze werden entlastet.

Heimspeicher namhafter Hersteller sind bereits in der Lage, prognosebasiert zu laden. Dabei verlagert der Speicher anhand der Wetterprognose seine Ladezeiten und wird dennoch bis zum Abend vollgeladen. Wo die Einstellung nicht aktiviert ist, lässt sich die Option meist mit wenigen Klicks auswählen.

Neben der prognosebasierten Steuerung, die einige Hersteller anbieten, gibt es auch noch einfachere statische Lösungen. Dabei kann man zum Beispiel die Ladeleistung des Speichers zeitlich begrenzen, etwa bis zur Mittagszeit nur eine geringe Ladeleistung „erlauben“. Auch das entlastet das Netz, hat aber den Nachteil, dass man der Speicher an Tagen, die nur vormittags sonnig sind, nicht ganz voll wird.

„Intelligente Heimspeicher fangen die Solarstromspitzen ab, noch bevor sie in das Netz gelangen. Das macht im Stromnetz Platz für weitere neue Photovoltaikanlagen.“

Dr. Ing. Johannes Weniger, Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin (HTW)

Verlängern Sie die Lebensdauer Ihrer Batterie

Ein weiterer Vorteil des prognosebasierten Ladens: Die Batterie hat eine höhere Lebensdauer. Der Speicher kann etwa zwei Jahre länger genutzt werden. Dadurch ergibt sich ein Sparpotenzial von rund 800 Euro für Strom, der nicht zugekauft werden muss.

Weitere Infos zur Initiative „Dein Stromspeicher kann mehr“ der HTW finden Sie auf der Website der Forschungsgruppe Solarspeichersysteme.

Oder sprechen Sie mit Ihrem Installateursbetrieb. Fachleute in Ihrer Nähe finden Sie über die Handwerkersuche der N-ERGIE

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