Smarte Technik für Energiekunden
Anja Scheckenbach über die Messsysteme der Zukunft
In den Keller gehen und den Wasserzähler ablesen – das gehört bald der Vergangenheit an. Sukzessive tauscht die N-ERGIE alte Messgeräte gegen neue aus, die über Funk automatisch den aktuellen Stand übermitteln. Anja Scheckenbach, 25, erklärt die Vorteile der modernen Messsysteme und ihre Bedeutung für die Smart City Nürnberg.
Woran denken Sie beim Stichwort Energiewende zuerst?
Allgemein an die Digitalisierung und natürlich an meinen Aufgabenbereich, moderne Funknetze, wodurch wir viele Kundenprozesse automatisieren und verbessern können. Künftig bekommt der Netzbetreiber den Stand des Wasserzählers automatisch über das LoRaWAN- oder mioty-Netz – die Werte können jederzeit und ohne Übertragungsfehler für die Erstellung der Abrechnung genutzt werden. Auch bei der Fernwärme setzen wir die Funktechnik ein. Ziel ist, auf dem Weg zur Smart City Nürnberg viele Synergien zu nutzen.
Welche sind das zum Beispiel?
Unser LoRaWAN-Netz erreicht mittlerweile mit rund 30 Empfangsstationen im Stadtgebiet eine sehr gute Abdeckung. Durch die Erweiterung des Funknetzes um die Funktechnologie mioty im vergangenen Jahr haben wir eine solide Basis, um auf diesen Wegen weitere Daten aktuell und sicher zu übermitteln. Das heißt: neben dem Stand von Wasserzählern in Schächten oder Wohnhäusern, beispielsweise den Druck in Fernwärmeleitungen, die Belegung von Parkplätzen oder bei Starkregen den Wasserstand in Unterführungen – zu solchen möglichen Nutzungszwecken stehen wir in engem Austausch intern, aber auch mit der Stadt Nürnberg oder der Feuerwehr. Mögliche Anwendungen gibt es bestimmt auch für kleinere Städte und Gemeinden in der Region – diese prüfen wir und loten aus, inwieweit wir beim Aufbau lokaler Funknetze unterstützen könnten.
Wobei können Sie für sich richtig viel Energie gewinnen?
Privat lade ich meine Energie vor allem durch verschiedene Sportarten auf. Und im Job hilft es mir sehr, dass ich mir sicher sein kann, von den netten Kolleginnen und Kollegen unterstützt zu werden. Die Zusammenarbeit ist sehr gut und macht großen Spaß.
Stichwort Toparbeitgeber Frankens: Was sind ihre guten Argumente für die N-ERGIE?
Ich habe bei der N-ERGIE im Jahr 2017 nach dem Abi 2017 eine Ausbildung zur Industriekauffrau gemacht, kam danach über eine kurze Zwischenstation schnell zum Messstellenbetrieb und habe da gleich eine Riesenchance bekommen. Meine Stelle setzt eigentlich ein Studium in Wirtschaftsinformatik voraus, das mache ich nun nebenbei im Fernstudium. Es ist stressig, aber superspannend und sehr abwechslungsreich. Also wer gute Chancen auf Weiterentwicklung sucht, ist bei der N-ERGIE genau richtig!
Smart City Kommunikationsnetz: LoRaWAN und mioty
Das Smart City Kommunikationsnetz der N‑ERGIE basiert auf den beiden Funktechnologien LoRaWAN® und mioty®. Beides sind kostengünstige Funktechnologien auf der lizenzfreien Frequenz 868 MHz zur Datenübertragung im Internet of Things (IoT = Internet der Dinge). Das IoT steht für die Vernetzung von Alltagsgegenständen oder Geräten mit dem Internet, wie beispielsweise Sensoren.
Vorteile sind die hohe Reichweite und Durchdringung bei kleiner Datenübertragungsrate vom jeweiligen Endgerät wie Wasserzähler über die Empfangsstation (Gateway mit SIM-Karte) bis hin zum Back-End-System, in dem die Daten verarbeitet werden.
Während die N-ERGIE das allgemein weiter verbreitete LoRaWAN bereits seit 2017 einsetzt, kam mioty erst 2023 durch einen Anbieterwechsel bei den Empfangsstationen hinzu. Aktuell besteht das Netz aus 30 Empfangsstationen in Nürnberg und fünf in Fürth; rund 15 weitere sollen noch in den nächsten Jahren hinzukommen. Seit März 2024 ist die N-ERGIE auch Mitglied in der mioty-Allianz – eine Plattform zum wertvollen Erfahrungsaustausch auch mit dem Gerätehersteller Diehl, Nürnberg.
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