Wasserverkostung in Nürnberg

© N-ERGIE, Stefanie Dürrbeck

Welches Wasser schmeckt am besten? Bei einer Blindverkostung an der Lorenzkirche konnten sich Nürnberger*innen von Geschmack und Qualität ihres Trinkwassers überzeugen.

Wie gut ist das Nürnberger Trinkwasser? Schmeckt man eigentlich einen Unterschied, wenn man verschiedene Wasser im Geschmackstest miteinander vergleicht? Und wenn ja: Wie schneidet dann das Nürberger Trinkwasser beim Blindtest im Vergleich zu einem Discountwasser und einem Premium-Heilwasser ab? Auf diese Fragen gab es am Freitag, 27. Juni die Antworten – bei unserer Wasserverkostung an der Lorenzkirche.

Nürnberger Trinkwasser klar vorne

Trotz regelmäßiger Regenschauern und starken Windböen fanden am Freitag einige Nürnberger*innen und auch Tourist*innen ihren Weg zum Stand an der Lorenzkirche. Einige wollten sich gezielt über Herkunft und Parameter des Nürnberger Trinkwassers informieren, für einige waren aber auch die Quietsche-Entchen ein spontaner Anziehungspunkt. Von den Besucher*innen am Stand nahmen 125 die Gelegenheit wahr, das Nürnberger Trinkwasser in einer Blindverkostung einem Geschmackstest zu unterziehen und gegen ein günstiges stilles Wasser vom Discounter und einem Heilwasser zu vergleichen.

Um Chancengleichheit zu wahren, wurden alle drei Wasser in Glaskaraffen auf die gleiche Temperatur gekühlt. Außerdem wurde bei jeder Blindverkostung die Reihenfolge geändert, damit niemand durch Aussagen der vorangegangenen Verkostung beeinflusst werden konnte.

Das Ergebnis ist toll für das Nürnberger Trinkwasser und spricht deutlich dafür, Wasser direkt aus dem Hahn zu trinken und auf den Wasserkauf im Getränkemarkt zu Verzichten. 51 der 125 Tester*innen schmeckte das Nürnberger Trinkwasser am besten. 35 mochten das Heilwasser am liebsten, 26 sprachen sich für das Discount-Wasser aus und 13 konnten keinerlei Unterschied erschmecken.

© N-ERGIE, Stefanie Dürrbeck

Auch bei Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg, lag das Nürnberger Trinkwasser bei der Blindverkostung geschmacklich klar an der Spitze.

Beste Qualität zum kleinen Preis

Für einen Euro bekommt man rund 400 Liter Leitungswasser. Es ist uneingeschränkt zum Verzehr geeignet, auch für die Zubereitung von Säuglingsnahrung kann es bedenkenlos verwendet werden. Und nicht nur bei der Verkostung in der Innenstadt schnitt das Nürnberger Trinkwasser in der Bewertung der Nürnberger Bürger*innen gut ab. Auch bei regelmäßigen Befragungen erhält es gute Noten.

Hohe Kundenzufriedenheit in Nürnberg

Die Nürnberger*innen sind mit ihrem Trinkwasser zufrieden – das besagt die Langzeitstudie „Qualität und Image von Trinkwasser in Deutschland (TWIS)“, die das iESK Institut für empirische Sozial- und Kommunikationsforschung jährlich durchführt. Für die Studie wurden zuletzt zwischen Juli 2023 und Juni 2024 deutschlandweit knapp 10.000 zufällig ausgewählte Menschen zu ihrem Nutzungsverhalten und ihrer Qualitätswahrnehmung befragt. Ein zentrales Ergebnis: Leitungswasser bleibt in Deutschland weiterhin das Nahrungsmittel Nummer eins. 95 Prozent aller Befragten nutzen Leitungswasser unmittelbar als Trinkwasser. Drei Viertel davon täglich oder fast täglich.

Die Nürnberger*innen beurteilten 2024 die Qualität ihres Leitungswassers zu 89,4 Prozent als „sehr gut“ oder „gut“. Damit wurde das Nürnberger Trinkwasser sogar noch etwas besser bewertet als im Vorjahreszeitraum (89,2 Prozent) und als das Trinkwasser im gesamtdeutschen Durchschnitt, das von insgesamt 88,2 Prozent der Befragten als „sehr gut“ oder „gut“ bewertet wurde. Gutes Trinkwasser erkennen Verbraucher*innen an folgenden Kriterien: Es ist klar, farblos, kühl und einwandfrei in Geruch und Geschmack. Zudem muss es gesetzlich vorgegebene Grenzwerte einhalten, die die N-ERGIE ganzjährig engmaschig überwacht.

Auch in den Kategorien Preis-Leistungsverhältnis und Servicequalität des Wasserversorgers schnitt das Nürnberger Trinkwasser im vergangenen Jahr wieder überdurchschnittlich ab. 50,7 Prozent der befragten Nürnberger*innen beurteilen das Preis-Leistungsverhältnis demnach als „sehr gut“ oder „gut“ (Bundesdurchschnitt 47 Prozent). Weitere 34,8 Prozent beurteilten das Preis-Leistungsverhältnis für Nürnberger Trinkwasser als angemessen. Beim Service ihres Wasserversorgers, der unter anderem die Erreichbarkeit, das Bereitstellen von Informationen sowie Störungs- und Beschwerdemanagement umfasst, wurde die N-ERGIE von 78,8 Prozent ihrer Kund*innen als „sehr gut“ oder „gut“ bewertet. Der Bundesdurchschnitt lag hier bei 72,1 Prozent.

Hohe Trinkwasserqualität in Nürnberg

Das Nürnberger Trinkwasser stammt aus fünf voneinander unabhängigen Gewinnungsgebieten: Ranna, Erlenstegen/Eichelberg, Ursprung, Krämersweiher und – über den Zweckverband Wasserversorgung Fränkischer Wirtschaftsraum (WfW) – Genderkingen. Insbesondere die Gebiete Genderkingen und Ranna verfügen über sehr große Wasservorräte, so dass auch künftig die Versorgung Nürnbergs mit Trinkwasser sichergestellt ist.
Die N-ERGIE wirtschaftet nachhaltig und nutzt beispielsweise in der Quelle Ranna I nur das natürlich zufließende Quellwasser. Auch beim Trinkwasserschutz betreibt die N-ERGIE eine Politik der Nachhaltigkeit: Im Bereich der Brunnen werden die Flächen nur extensiv bewirtschaftet, um den Eintrag von Schadstoffen zu minimieren und das Niederschlagswasser über humusreiche Bodenschichten bestmöglich zu filtern.
Mit 19.200 Hektar haben die von der N-ERGIE betreuten Wasserschutzgebiete eine größere Fläche als das Stadtgebiet Nürnberg.

Damit die Qualität des Nürnberger Trinkwassers hoch bleibt, investiert die N-ERGIE stetig in die Versorgungs-Infrastruktur, wirtschaftet nachhaltig mit der Ressource Wasser und setzt auf strenge Kontrollen. Täglich nehmen die Mitarbeiter*innen der N-ERGIE Proben an Messstellen im Wassereinzugsgebiet, aus Brunnen, Quellen, Wasserwerken, Fernleitungen, Hochbehältern und dem Verteilungsnetz. Diese werden im unternehmenseigenen Wasserlabor chemisch und bakteriologisch analysiert. Für die N-ERGIE Aktiengesellschaft, den Wasserversorger der Stadt Nürnberg, steht der Wert des Wassers außer Frage. Zudem gilt: Wer Trinkwasser nutzt, vermeidet lange Transportwege und Plastik – ein nachhaltiger Beitrag zum Klimaschutz.

Trinkwasserverordnung regelt Grenzwerte und sichert die Qualität

Nicht nur in Nürnberg, sondern deutschlandweit zählt Trinkwasser zu den am strengsten kontrollierten Lebensmitteln. Um die Qualität des Trinkwassers langfristig zu gewährleisten werden relevante Grenzwerte und weitere Anforderungen zum Schutz des Trinkwassers in der Trinkwasserverordnung geregelt. Die Einhaltung der Trinkwasserverordnung gilt als Garant für sauberes Trinkwasser. Im Juni 2023 ist eine novellierte Trinkwasserverordnung in Kraft getreten, die ein Maßnahmenbündel aus der europäischen Trinkwasserrichtlinie umsetzt. Unter anderem wurden einige Grenzwerte verschärft und neue Qualitätsparameter eingeführt.

Der wichtigste neue Untersuchungsparameter ist die Parametergruppe PFAS, kurz für Per- und Polyfluorierte Alkylsubstanzen. PFAS sind sehr langlebige Substanzen, die in vielen Alltagsprodukten Verwendung finden und deren Rückstände demzufolge in der Umwelt vielfach nachzuweisen sind. Der Grenzwert für diese Stoffgruppe wird in zwei Stufen eingeführt. Ab dem 12. Januar 2026 gilt ein Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter für eine Gruppe von 20 trinkwasserrelevanten PFAS-Substanzen. Als zweite Stufe greift ab 2028 zusätzlich ein Grenzwert von 0,02 µg/l für die Summe aus vier speziellen Substanzen der PFAS-Gruppe.

Weitere Neuerungen betreffen Bisphenol A, das häufig als Komponente in Klebstoffen, Lacken oder Epoxidharzen verwendet wird. Hier gilt seit dem 1. Januar 2024 ein Grenzwert. Ab Januar 2026 wird zudem ein Grenzwert für Halogenessigsäuren gelten, die bei der Chlorung von Trinkwasser entstehen.
Umsetzung der Trinkwasserverordnung in Nürnberg

Bereits seit 2009 untersucht die N-ERGIE aus Eigenverantwortung und ohne gesetzliche Verpflichtung die zur Trinkwasserversorgung herangezogenen Grundwässer auf PFAS. Anfang des Jahres hat der Wasserversorger seine Untersuchungen auf das Trinkwasser im ganzen Netzgebiet ausgeweitet. Insgesamt konnten vereinzelt Spuren von lediglich fünf (PFBA, PFPeA, PFHxA, PFBS und PFOA) der zwanzig relevanten PFAS-Substanzen nachgewiesen werden. Alle Werte liegen jedoch weit unter den künftigen Grenzwerten. Die aktuellen Ergebnisse der PFAS-Untersuchungen im Verteilnetz sind bereits auf der N-ERGIE-Homepage veröffentlicht.

Übrigens: Alle können einen Beitrag zur Reduzierung der PFAS-Belastung leisten, indem man z.B. bewusster konsumiert und vor allem bei Kaufentscheidungen auf PFAS-freie Produkte achtet. Da PFAS wasser- und fettabweisend sind, finden sie häufig in Essensverpackungen sowie in wasserfester Kleidung Verwendung.
Auch für alle anderen Grenzwerte gilt: Die N-ERGIE ist gut aufgestellt. Bisphenol A konnte an keiner Entnahmestelle nachgewiesen werden. Hier zahlt es sich aus, dass der Wasserversorger in seinem Netz soweit irgend möglich auf Materialien verzichtet, die Bisphenol A enthalten. Untersuchungen auf Halogenessigsäuren hat die N-ERGIE – auch wenn der Grenzwert erst in knapp zwei Jahren greift – ebenfalls bereits jetzt im Netzgebiet durchgeführt. Von den fünf relevanten Einzelstoffen konnte lediglich einer in Spuren nachgewiesen werden, der künftige Grenzwert ist weit unterschritten.

Alle Informationen zur Qualität des Nürnberger Trinkwassers und regelmäßig aktualisierte Analysewerte gibt es auf unserer Website.

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