Wie das Museum im Koffer Kinder für Umweltschutz begeistert
Der Erde ist es sehr warm. Das stellt Johannes Bhatti mit einer Fleecedecke dar, die er um einen Globus legt. Er möchte damit heute den Vorschulkindern des Kinderhauses Buntspecht und Spatzennest in Spardorf ein wichtiges Thema erklären: den Klimawandel. Die Decke steht dabei für die Treibhausgasemissionen, die dazu beitragen, dass es auf der Erde immer wärmer wird.
Auf Einladung der N-ERGIE Schulinformation besucht das Museum im Koffer, die mobile Form des Kindermuseums Nürnberg, regelmäßig Kindergärten in der Region. Dabei sollen bereits die Kleinsten auf die Bedeutung der Ressource Energie aufmerksam gemacht und für den sparsamen Umgang damit sensibilisiert werden. Der Besuch des Museums im Koffer ist ein Baustein des sogenannten Klimabündels, das die N-ERGIE Schulinformation passgenau für Kindergärten geschnürt hat. Der Besuch der Umweltclownin Ines Hansen ist der erste Teil des Klimabündels.
In Spardorf sitzen die Mädchen und Jungen gespannt im Kreis. Vor Johannes Bhatti liegt ein großer Sack. Die Kinder erfahren schnell: Nicht nur die dicke Decke belastet die Erde, sondern noch vieles mehr. Nacheinander dürfen die Kinder Gegenstände ziehen. Ein Schiff, ein Auto, ein Flugzeug, einen Traktor – und sogar eine Kuh… alle verursachen in unterschiedlichen Mengen CO2 oder Methan – und Johannes Bhatti legt Schicht für Schicht verschiedene Tücher zusätzlich auf den Globus. Spätestens jetzt ist allen klar: So kann es nicht weitergehen.
Viele kleine Taten können Großes bewirken
Was also tun? Ein jeder kann einen Teil dazu beitragen, dass die Erde nicht noch weiter belastet wird. Das erfahren die Mädchen und Jungen bildlich anhand einer großen Waage. Denn viele kleine Beiträge können Großes bewirken – und so zumindest für einen Ausgleich sorgen. Weniger Fleisch essen, einen Baum pflanzen oder mehr zu Fuß gehen – jedes Kind sucht sich anschließend eine gute Tat aus und legt sie auf die Waagschale.
Erneuerbare Energien als Lösung
Eine weitere wichtige Lösung ist der Ausbau erneuerbarer Energien, denn sie belasten die Erde ebenfalls nicht. Johannes Bhatti zeigt den Kindern anhand einer Lampe und einer Plastikspinne mit einer Solarzelle auf dem Rücken, wie Solarenergie funktioniert; ein kleines Wasserrad steht für die Wasserkraft und das Windrad für die Windkraft.
Anschließend dürfen die Kinder selbst experimentieren und sich kleine Windräder bauen und diese dann mit einer Solarzelle zum Drehen bringen. Wie ein Trafo Strom erzeugt und wieviel Einsatz dafür notwendig ist, lernen die Kinder beim Strampeln auf einem Fahrrad. Und mit Hilfe einer Lampe dürfen sie selbst kleine „Solartiere“ krabbeln lassen.
Am Ende erhalten alle Kindergartenkinder einen eigenen Energiepass, den sie mit nach Hause nehmen und in dem sie ihren Umgang mit Energie eintragen können. So lernen sie nicht nur im Kindergarten, sondern auch zu Hause, was es bedeutet, ein „Energiesparfuchs“ zu sein.