Zahlen und Zukunftsprojekte

© N-ERGIE, Andrea Rudolph

Die Betriebswirtin Hazal Bartsch und ihr Team kümmern sich um das Controlling und Berichtswesen der gesamten N-ERGIE Erzeugung von Wärme und Strom.

Hazal Bartsch leitet das Controlling für die Erzeugung von Wärme und Strom

Wenn es um Projekte zur Gestaltung unserer Zukunft geht, wird schnell nach der Finanzierbarkeit als auch Rentabilität gefragt. Rechnet sich das? Bei der N-ERGIE Kraftwerke GmbH liefern Hazal Bartsch und ihr Team des Controllings die Antwort. Ein Gespräch mit der 33-jährigen Betriebswirtin über Zahlen und ihre Bedeutung für den Weg zur emissionsfreien Wärme- und Stromerzeugung.

An was denken Sie beim Thema Energiewende zuerst?

An die Vielfalt der Aufgaben und Herausforderungen: Was allein hier am N-ERGIE Standort Sandreuth für die nachhaltige Energieversorgung der Zukunft geplant und entwickelt wird, ist wahnsinnig beeindruckend. Genauer gesagt geht es um die Dekarbonisierung der Fernwärmeerzeugung.

Was ist ihr Beitrag zur Wärmewende?

Mein Team und ich kümmern uns um das Controlling und Berichtswesen des gesamten Bereichs Erzeugung. Dazu gehört zum einen die Produktion von Wärme und Strom hier im Heizkraftwerk durch besonders effiziente Kraft-Wärme-Kopplung ebenso wie in den Außenwerken und zum anderen die regenerative Erzeugung von Ökostrom in unseren N-ERGIE eigenen PV-Anlagen und Windparks.

Die Herausforderung ist, diese Unmenge an Zahlen und Daten, die in einem Kraftwerk entstehen, in aussagekräftige Relationen zu setzen. An welcher Stelle weichen Ergebnisse von der Planung ab? Wo liegen die Ursachen? Was lässt sich daraus für die künftige Entwicklung ablesen? Die Zahlen sind die Grundlage für viele Bewertungen und strategische Entscheidungen. Insofern übersetzen wir die vielen Daten aus dem operativen Erzeugungsgeschäft in eine aussagekräftige Sprache für die Unternehmensleitung.

© N-ERGIE, Andrea Rudolph

Hazal Bartsch vor der Kulisse des Heizkraftwerks in Nürnberg-Sandreuth.

Wie sieht der Fahrplan für die Fernwärme der Zukunft aus?

Knapp 30 Prozent der Nürnberger Fernwärme stammen schon heute aus nicht-fossilen Quellen wie unserem Biomasse-Heizkraftwerk. Um die Versorgung noch deutlich umweltfreundlicher zu gestalten, sind verschiedene Schritte geplant: der Einsatz von Großwärmepumpen, der Bau eines Altholz-Heizkraftwerks und die mögliche Nutzung von Erdwärme und Wasserstoff. Für all diese Projekte müssen schon im sehr frühem Stadium Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Risikobewertungen erstellt, das Budget bereitgestellt und der finanzielle Projektfortschritt überwacht werden. Dafür arbeiten wir eng mit den Kolleginnen und Kollegen der Anlagentechnik, dem Lastmanagement und der Regenerativen Erzeugung zusammen.

Verantwortungsvolle Aufgaben, was gefällt Ihnen noch an ihrem Job?

Die Zusammenarbeit in meinem Team und allgemein hier im Kraftwerk ist einfach super – da ziehen alle an einem Strang und man kann sich aufeinander verlassen. Außerdem kann jeder Einzelne und natürlich auch jede Einzelne im Rahmen der eigenen Tätigkeiten Verantwortung übernehmen und sich einbringen. Ich habe 2010 bei der N-ERGIE eine Ausbildung zur Industriekauffrau begonnen, ohne so recht zu wissen, wohin mich das langfristig führen wird. Danach war ich im Projektmanagement von PV- und Windkraftanlagen tätig und habe mich relativ schnell entschieden, berufsbegleitend mein Abitur nachzuholen, um dann an der Technischen Hochschule in Nürnberg BWL zu studieren. Für die Dauer des Studiums wurde ich in das damalige START-Talente-Förderprogramm der N-ERGIE aufgenommen und bin so mit dem Unternehmen verbunden geblieben. Ich habe aber die Studienzeit auch genutzt, um Einblicke in andere große Unternehmen der Region zu gewinnen. So habe ich weitere wertvolle Erfahrungen bei einem Automobilzulieferer und einem Softwarehaus sammeln können.

Und warum sind Sie bewusst zur N-ERGIE zurückgekehrt?

Damals kurz nach der Ausbildung und auch heute noch bin ich dankbar für die große Unterstützung des Unternehmens: Meine Erfahrung zeigt, wer die Angebote für Weiterentwicklung nutzt, der wird gefördert und es eröffnen sich viele Chancen und Möglichkeiten. Meine heutige Tätigkeit stand nicht auf meinem Plan für die Zukunft. Umso schöner ist es heute da zu sein, wo ich aktuell bin. Für mich persönlich könnte es aktuell keine interessantere Aufgabe geben, als die Zukunft der Energieversorgung mitgestalten zu dürfen.

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