Stromverbrauch in Nürnberg und Region sinkt erneut

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Bilanz 2024: Stromverbrauch sinkt − Herausforderung durch Solar-Spitzen steigt

Der Stromverbrauch im Netzgebiet der N-ERGIE ist 2024 erneut gesunken. Insgesamt wurden 7,6 Terrawattstunden (TWh) Strom abgenommen – rund 2 Prozent weniger als noch 2023. Damit setzt sich ein langjähriger Trend fort: Der Stromverbrauch in Nürnberg und Region sinkt bereits seit 2018 („Corona-Effekt“ 2021 ausgeklammert).

Diese Entwicklung lässt sich zwar grundsätzlich auch für die Bundesrepublik konstatieren, allerdings stieg der Bruttostromverbrauch in Deutschland nach mehreren Jahren 2024 erstmals wieder moderat an (512 TWh).

Weniger Verbrauch vs. Solar-Spitzen: Herausforderung steigt

Aus der Perspektive des Netzbetriebs ist der rückläufige Bezug aus dem Stromnetz eine problematische Entwicklung. Da die Einspeisemengen durch den PV-Boom stetig steigen, wäre eigentlich ein sinnvoll gegenüberstehender Verbrauch wünschenswert – beispielsweise durch Elektroautos oder Batteriespeicher, die in den Mittagsstunden aufgeladen werden.

Aktuell wächst allerdings die Differenz zwischen Erzeugung und dem gleichzeitigen Verbrauch stetig weiter an. An immer mehr Tagen steht im Netzgebiet stundenweise ein Vielfaches des benötigten Stroms zur Verfügung. Erneuerbare müssen zunehmend abgeregelt werden, um die Stromleitungen vor Überlastung zu schützen und die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten. Allerdings ist ein Großteil der Photovoltaik-Anlagen bislang nicht steuerbar, speist also unabhängig von der Nachfrage ins Stromnetz ein. Das Stromnetz gelangt deshalb aktuell gerade in den Mittagsstunden an seine Grenzen.

Wärmepumpe und E-Mobilität stocken – hoher PV-Eigenverbrauch

Der Stromverbrauch sinkt in Deutschland wie auch im Netzgebiet der N-ERGIE sowohl in den Haushalten als auch bei Industrie und Gewerbe. Ein Faktor ist die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung. Auch der zögerliche Hochlauf bei E-Mobilität und Wärmepumpen sorgt dafür, dass die Verbrauchsprognose des Bundeswirtschaftsministeriums, die von 655 TWh im Jahr 2030 ausgeht, aktuell weit unterboten wird.

Die Gründe für den zuletzt hohen Rückgang im Netzgebiet der N-ERGIE sind in erster Linie im rekordmäßigen Zubau von Photovoltaik-Dachanlagen 2024 zu suchen. Aufgrund des deutlich gestiegenen Eigenverbrauchs wird zunehmend weniger Energie aus dem Stromnetz benötigt.

Netzgebiet umfasst weite Teile Mittelfrankens

Das Stromnetz der N-ERGIE Netz GmbH deckt weite Teile Mittelfrankens ab und geht in die angrenzenden Regierungsbezirke über. Es erstreckt sich vom Würzburger Umland im Norden bis Eichstätt im Süden, sowie von Weikersheim im Westen bis nach Sulzbach-Rosenberg im Osten. Die Hoch-, Mittel- und Niederspannungs-leitungen sind insgesamt rund 29.000 Kilometer lang.

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