Franken und Europa – Fußball verbindet

© N-ERGIE, Marko Godec

Tobias Strauß (links) und Simon Göttfert sind Bürgermeister in Schnelldorf und Aurach im Landkreis Mittelfranken. Neben ihrer beruflichen Gemeinsamkeit verbindet die beiden auch ihre Leidenschaft für Fußball. Im Team der Bürgermeister-Nationalmannschaft spielen sie für Deutschland.

Was für ein Fußball-Sommer! Noch bevor im Juni die Profis antraten, spielte bereits im Mai die deutsche Bürgermeister-Nationalelf in Leipzig um die Europameisterschaft. Mit dabei: zwei Rathaus-Chefs aus Westmittelfranken.

Starkes Team für Westmittelfranken

Bürgermeister sind immer im Amt. Sogar, wenn sie sich zum Fußballspielen treffen. Simon Göttfert aus Aurach und Tobias Strauß aus Schnelldorf loben die Nationalmannschaft der Bürgermeister auch als Plattform für den Austausch untereinander: „Ich spiele leidenschaftlich gern Fußball. In der Bürgermeister-Elf kann ich mein Hobby mit meinem Beruf verbinden“, erklärt Tobias Strauß. Der 37-Jährige hat in der U19 des 1. FC Nürnberg und bei den U23 der SpVgg Greuther Fürth gespielt und kickt heute noch ab und zu bei seinem Heimatverein TSV Dorfkemmathen. Auch der gleichaltrige Simon Göttfert ist aktiv in der Kreisklasse beim TSV Merkendorf.

Der Job geht vor

Das sportliche Niveau der Bürgermeister-Elf kann sich durchaus sehen lassen. Zumal sie bei den Spielen auch auf ehemalige Profis wie den Kollegen Damiano Tommasi aus Verona trifft. Doch in der Nationalmannschaft der Bürgermeister geht es um mehr als sportliche Ziele. „Ich habe mich bei der Europameisterschaft vor allem mit italienischen und ukrainischen Bürgermeistern unterhalten. Diese persönlichen Gespräche geben einen viel unmittelbareren Einblick als Medienberichte“, so die Erfahrung von Simon Göttfert. Dennoch bleibt Fußball eine – wenn auch wichtige – Nebensache. „Der Job geht immer vor“, betont Tobias Strauß. Und Simon Göttfert ergänzt: „Für die Aktivitäten der Bürgermeister-Nationalmannschaft nehmen wir selbstverständlich Urlaub.“

„Beim Fußball spielen mit den Bürgermeistern kann ich Beruf und Hobby ideal verbinden.“

Tobias Strauß

Schnelldorf baut auf die Zukunft

Die engagierten Bürgermeister sorgen dafür, dass die Projekte in den Kommunen gut vorankommen. In Schnelldorf läuft gerade die Vermarktung von Bauplätzen im Baugebiet „Hutfeld I“ auf Hochtouren. „Die Grundstücke unterscheiden sich in Größe und Preis. Für jedes Bauvorhaben ist etwas dabei. Ab dem Frühjahr 2025 kann es losgehen“, freut sich Tobias Strauß. Denn die gut 3.800 Bewohner*innen der Gemeinde sollen Verstärkung bekommen. Dafür bietet Schnelldorf eine hervorragende Ausgangslage: eine perfekte Anbindung an die Autobahnen A6 und A7 sowie ans Bahnnetz, alles, was man fürs tägliche Leben braucht, dazu Arbeitsplätze, Kindergärten, Schule – und gleichzeitig viel schöne Natur. „Der Name ‚Romantisches Franken‘ ist bei uns Programm“, fasst der Bürgermeister zusammen.
Romantisch ja, aber eben auch zukunftsorientiert: Ein Nahwärmenetz auf der Basis einer Hackschnitzelheizung versorgt 130 Haushalte CO2-neutral mit Wärme. Als Mitglied des Zweckverbands InterFranken ist Schnelldorf zudem Partner des Wasserstoffbündnisses Bayern und der ENERGIEregion Nürnberg e.V.

©Nelli Mayer Photography

Der Erlensee am Rand von Schnelldorf liegt idyllisch in einer Waldlichtung. Er ist auch ein beliebter Badesee.

Viel Engagement in Aurach

Auch in Aurach ist die Energiezukunft in vollem Gange – und nimmt die Bürger*innen mit: Seit Februar 2024 betreibt die Bürger-Energie Aurach eG eine Freiflächen-Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 2.500 Kilowatt peak. Mehr als 260 Bürgerinnen und Bürger sind direkt beteiligt und haben gemeinsam
rund 1,6 Millionen Euro investiert. „Die Menschen aus der Gemeinde und der Region können so Ökostrom direkt aus der naturnah gestalteten Photovoltaikanlage beziehen. Die Wertschöpfung bleibt zu 100 Prozent in der Region“, lobt Simon Göttfert das Projekt. Weitere Initiativen im Bereich erneuerbare Energien werden geprüft: Dachanlagen, Speichertechnik, Freiflächen-Photovoltaikanlagen und die Windenergieanlagen sollen Aurachs Energiewende noch mehr voranbringen.

Aurach ist ebenso wie Schnelldorf landschaftlich reizvoll und dennoch verkehrsgünstig gelegen und bietet einen hohen Wohn- und Freizeitwert. Neue Bauplätze lassen erwarten, dass es nicht bei den derzeit rund 3.200 Einwohner*innen bleibt. „Wir haben eine sehr engagierte Bürgerschaft hier. Das macht Aurach lebendig und liebenswert – auch mit Blick auf die Zukunft“, findet der Bürgermeister.

© Simon Göttfert

Zwischen Altmühl und Frankenhöhe liegt Aurach. Prägnantes Bauwerk in der Ortsmitte ist die 1745 erbaute Pfarrkirche St. Peter und Paul.

„Persönliche Gespräche während der Europameisterschaft geben einen viel unmittelbareren Einblick als Medienberichte.“

Simon Göttfert

Treiber der Energiewende

Die beiden Gemeinden haben also nicht nur eine vergleichbare Größe und Lage. Sie haben auch junge und tatkräftige Bürgermeister. Markus Prokopczuk, der Aurach und Schnelldorf als kommunaler Ansprechpartner der N-ERGIE betreut, findet gar: „Die beiden Kommunen mit ihren Bürgermeistern gehören zu den Treibern der Energiewende in Westmittelfranken.“ Dass Tobias Strauß und Simon Göttfert gut miteinander können, hilft ihnen als Kommunalpolitiker genauso wie beim Fußball. Doch auch das gute Zusammenspiel hat nicht verhindert, dass die Bürgermeister-EM 2024 für die deutsche Bürgermeister-Elf im Viertelfinale beendet war. Ein Schicksal, das sie mit der deutschen Nationalmannschaft teilt.

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