E-Mobilität – eine gute Lösung für ländliche Gebiete

© N-ERGIE, Andrea Rudolph

Eine flächendeckene Ladeinfrastruktur in Nordbayern aufbauen: Das hat sich die N-ERGIE gemeinsam mit dem LadeVerbundPlus zum Ziel gesetzt. Die klimafreundliche Mobilität erfreut sich immer größerer Akzeptanz, insbesondere in ländlichen Gebieten wie der Gemeinde Weigenheim (Landkreis Neustadt/Aisch).

Emissionsfrei unterwegs im Alltag und bei Freizeitaktivitäten in der Region: Beispiel Weigenheim

Wenn es um die Verkehrswende geht, ist sich Rainer Mayer, Bürgermeister von Weigenheim, sicher: Beim Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs müsse man in ländlichen Gebieten sehr genau hinschauen. „Es macht doch keinen Sinn, Busse mit vielen leeren Plätzen durch die Gegend zu schicken – denn ob die auch bei höherer Taktung wirklich ausgelastet wären?“

Der seit 2014 amtierende Bürgermeister der rund 1.000-Seelen-Gemeinde im Landkreis Neustadt/Aisch meint: „Die Leute sind es einfach gewohnt, mit dem eigenen Auto zu fahren und nach wie vor darauf angewiesen. Im Landkreis machen wir mit dem Verleih von kommunalen Kleinbussen wie dem E-Stadtbus in Uffenheim oder mit Ruftaxen zum ÖPNV-Preis sehr gute Erfahrungen. Vielleicht ergeben sich in Zukunft durch das autonome Fahren noch mehr attraktive Alternativen.“

Radfahren und Wandern mit Blick auf die „fränkische Toskana“

Bis es so weit ist, hält der 51-Jährige die E-Mobilität für eine gute Lösung – er selbst ist seit einem halben Jahr elektrisch unterwegs und sehr zufrieden. „Die Reichweite ist überhaupt kein Problem für meine täglichen Wege zur Verwaltung in Uffenheim oder zum Landratsamt in Neustadt.“ Die Ladestation der N-ERGIE am Rathaus wird von Einheimischen gut genutzt.

Gleichzeitig kommen immer mehr Gäste elektrisch per Rad oder Pkw in die zweitgrößte Weinbaugemeinde Mittelfrankens, um in der idyllischen Landschaft am Rande des Steigerwalds oder in einer der Heckenwirtschaften ihre Freizeit zu verbringen. Die beste Aussicht? „Ich beende eine Mountainbike-Tour gerne auf dem Kapellberg“, erzählt Rainer Mayer, der in Teilzeit noch seinem Beruf Notfallsanitäter beim Roten Kreuz in Rothenburg o. d. Tauber nachgeht, „aber natürlich hat man auch oben von Schloss Frankenberg aus einen wunderbaren Blick auf unsere ,fränkische Toskana‘.“

© N-ERGIE, Andrea Rudolph

Zusammenhalt stärken, Bodenständigkeit bewahren

Wie viele Gemeinden – in unserem Netzgebiet sind es rund 270 – hat auch Weigenheim finanziell nur eingeschränkt Spielraum – investiert wird vor allem in den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur wie die Abwasserversorgung, konkret in den Anschluss an die Kläranlage Uffenheim. „Wir Kommunen hecheln ja oftmals nur noch staatlichen Fördermitteln hinterher“, beklagt Rainer Mayer die „überbordende Bürokratie“. Viel Energie hat er in den vergangenen Jahren auch für den Aufbau eines Nahwärmenetzes aufgebracht.

Besonders wichtig ist für ihn der Zusammenhalt und offene Austausch in der Gemeinde, über die Grenzen der drei Ortsteile Weigenheim, Reusch und Geckenheim hinweg. Um das Miteinander weiter zu verbessern und Möglichkeiten der Begegnung zu schaffen, ist geplant, das denkmalgeschützte Schulhaus im Ortsteil Reusch um- und anzubauen. Dieses Dorfgemeinschaftshaus soll unter der Regie des Dorf- und Heimatvereins für verschiedene Zwecke genutzt werden: von der Krabbelgruppe und Jugendlichen oder allgemein für Veranstaltungen. „In dem 300-Einwohner-Dorf gibt es keine Gastwirtschaft mehr, da ist ein Treffpunkt dringend nötig“, so der Familienvater, der an freien Donnerstagabenden gerne zum Fußballtraining der Alten Herren geht. „Da sind wir uns zum Glück alle einig. Im Gemeinderat gibt es keine Fraktionen oder Klüngelei, wir versuchen gemeinsam das Beste für uns alle herauszuholen.“

Streuobstwiesen: Baumwarte geben Wissen weiter

Den Bürgermeister fasziniert die Bodenständigkeit der Menschen in seiner Gemeinde und ihre Verbundenheit zur Natur. „Wir haben zum Beispiel zwei Baumwarte in Weigenheim, die sich mit der heimischen Flora und Fauna unter anderem auf Streuobstwiesen perfekt auskennen, und ihr Wissen gerne weitergeben, bei Baumschnittkursen oder Vogelstimmenwanderungen.“ (siehe dazu aktuellen Bericht hier aus dem Magazin „einSteiger“ der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Südlicher Steigerwald über Richard Ittner „Der grüne Engel aus Weigenheim“)

Info: Das Weinparadies Franken entdecken

Weigenheim und der Ortsteil Reusch sind Teil des „Weinparadies Franken“, zu dem sieben Orte am Rande des Steigerwalds gehören (Ippesheim, Bullenheim, Nenzenheim, Seinsheim und Hüttenheim): ein beliebtes Ausflugsziel für alle, die edle Tropfen und schöne Landschaft genießen möchten.

Unter www.weinparadies-franken.de gibt es verschiedene Tourenvorschläge wie die wie die „Bocksbeutelrunde“, die auch an Schloss Frankenberg vorbeiführt. Durch Weigenheim führt zudem der Jakobsweg (Abschnitt „Steigerwälder Jakobsweg“ zwischen Bamberg und Uffenheim). Weitere Infos unter www.jakobus-franken.de

E-Mobilisten haben neben Weigenheim auch in Seinsheim und Hüttenheim die Möglichkeit, ihr E-Auto an Ladestationen der N-ERGIE mit Ökostrom aus der Region zu laden – alle Stationen und weitere Informationen unter www.ladeverbundplus.de.

Zudem fährt der „Bocksbeutelexpress“, die Freizeit-Buslinie des VGN ins fränkische Weinparadies: Aktuelle Infos zu allen Linien gibt es hier unter www.vgn.de/freizeitlinien.

Artikel teilen