Im Fluss liegt die Kraft

© N-ERGIE, Andrea Rudolph

Seit vielen Jahrhunderten nutzt der Mensch die Kraft der Pegnitz: Im Wasserkraftewrk Hammer wird bereits seit Ende des 20. Jahrhunderts Strom erzeugt.

Wie wir seit vielen Jahren mit Wasser regionalen Ökostrom erzeugen

Energiequelle Wasser. Seit vielen Jahrzehnten dienen die Kraft der Pegnitz und das Gefälle einer Trinkwasserleitung der nachhaltigen Stromerzeugung – in der Region, für die Region. Einblicke ins Flusskraftwerk Hammer und den Wasserhochbehälter Krottenbach.

Im Osten Nürnbergs nutzt der Mensch die Wasserkraft der Pegnitz schon seit Jahrhunderten: zunächst ab dem 15. Jahrhundert für Hammerwerk und Mahlmühle und bereits seit Ende des 20. Jahrhunderts auch zur Stromgewinnung. Pro Jahr erzeugen die beiden Turbinen im Schnitt rund 1,2 Millionen Kilowattstunden Ökostrom. Damit können etwa 350 Haushalte versorgt werden.

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„Der genaue Ertrag hängt stark vom Pegelstand der Pegnitz ab“, erklärt Roland Ulrich, Gruppenleiter bei der N-ERGIE Netz GmbH, die für den Betriebs des Flusskraftwerks zuständig ist. „Die Stauhöhe am Wehr beträgt gewöhnlich drei Meter. Ein deutlich höherer Wasserstand – etwa nach starkem und anhaltendem Regen – führt nicht automatisch zu mehr Leistung.“ Optimal arbeitet das Kraftwerk, bei einem Zufluss von 4.000 bis 6.000 Litern pro Sekunde.

Die Anlage besteht aus zwei Turbinen (je 150 Kilowatt Leistung), die Francis-Turbine stammt aus dem Jahr 1922, die Kaplan-Turbine von 1956. „Die beiden leisten uns seit vielen und bestimmt noch viele weitere Jahre treue Dienste, 2018 Jahren haben wir einen neuen Generator eingebaut“, so Roland Ulrich. Seit 2012 gibt es direkt am Kraftwerksgebäude eine Fischtreppe. Sie verhilft täglich rund 100 Fischen, das Stauwehr sicher zu überwinden. „Hier wird der Wasserstand immer auf rund 50 Zentimeter gehalten, auch bei Niedrigwasser, wenn es im Kraftwerk knapp wird“ erklärt Roland Ulrich. „Der Fisch geht vor“.

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Stromerzeugung in den Hochbehältern Pleinfeld und Krottenbach

Ortswechsel: Vom Nürnberger Osten in den Süden der Stadt zum Wasserhochbehälter in Krottenbach – einer von drei Hochbehältern entlang der 101 Kilometer langen Fernwasserleitung des Zweckverbands Wasserversorgung Fränkischer Wirtschaftsraum (WFW). In Krottenbach und in Pleinfeld wird die überschüssige Energie aus dem natürlichen Gefälle der Trinkwasserleitung zur CO2-freien Stromerzeugung genutzt.

„In beiden Hochbehältern werden pro Jahr jeweils rund 3,5 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt – und das schon von Anfang an, das heißt seit Inbetriebnahme der Fernwasserleitung vor über 50 Jahren“, berichtet Roland Ulrich. Mit dieser Menge Strom können jährlich rund 2.000 Haushalte versorgt werden. In die Turbine im Hochbehälter Krottenbach wurde 2022 ein neues, energieoptimiertes Laufrad eingebaut. „Damit erhöhen wir den Wirkungsgrad um rund fünf Prozent. Im Jahr 2026 wollen wir ein solches Laufrad auch in der Pleinfelder Turbine montieren.“

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Die überschüssige Energie aus dem Gefälle der Fernwasserleitung von Genderkingen (Donau-Ries) bis in den Großraum Nürnberg wird zur Stromerzeugung genutzt: Roland Ulrich im Hochbehälter Krottenbach vor einer der insgesamt drei Turbinen. Sein Team kümmert sich auch um die beiden Turbinen im N-ERGIE Flusskraftwerk Hammer an der Pegnitz.

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