Sport bringt zusammen

© N-ERGIE, Melissa Draa

Lisa Heydecker ist Fachleitung der OBA und Sportbeauftragte der Diakoneo Oettingen, Polsingen und Gunzenhausen.

Lisa Heydecker von Diakoneo Oettingen – Polsingen – Gunzenhausen setzt sich ein für Gemeinschaft und Inklusion

„Für Sport kann man Lisa immer begeistern.“ Mit diesen Worten wendet sich Karin Serwuschok aus Arberg bei Gunzenhausen an uns und bewirbt sich stellvertretend für ihre Teamleitung Lisa Heydecker, Sportbeauftragte von Diakoneo Oettingen, Polsingen und Gunzenhausen und Fachleitung der OBA für Plätze in der N-ERGIE Home Crowd. „Lisa hat einen besonderen Dank verdient. Sie hat uns auch während der Pandemie aufgemuntert und vorgelebt, den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Sie hat alles dafür gegeben den Menschen mit Behinderung ein tolles Programm zu bieten.“

Die N-ERGIE Home Crowd

Die N-ERGIE Home Crowd ist eine Initiative, mit der sich die N-ERGIE gemeinsam mit den Basketballern der Nürnberg Falcons mit kostenlosen Heimspielkarten bei denjenigen bedanken möchte, die sich für andere einsetzen, die Gesellschaft am Laufen halten oder besonderer Aufmerksamkeit und Fürsorge bedürfen. Um Engagement zu belohnen und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, wurde in dieser Saison in der Kia Metropolarena ein eigener Fanblock geschaffen.

© ISPFD

Dass man Lisa Heydecker immer für Sport begeistern kann, merken wir schnell, als wir sie vor Ort in Oettingen besuchen. Sportlich gekleidet, in einer knall-orangenen Sweatjacke der Diakoneo, empfängt sie uns mit einem breiten Lächeln. Sie lebt in Nördlingen, fährt die 17 Kilometer so oft wie möglich mit dem Fahrrad in die Arbeit. Bei einer kleinen Führung durch die Räumlichkeiten der Einrichtung zeigt sie stolz, was die „Poggen“, so nennt sich die Sportgruppe aus der Region Polsingen-Oettingen-Gunzenhausen, bereits erreicht haben: Auf einer großen Bilderwand in der Eingangshalle hängen zahlreiche Bilder von Ausflügen, dem Sportprogramm, Freizeittreffen und Wettbewerben.

© Nürnberg Falcons, Nathalie Zweifel

Am 3. März war es dann endlich so weit: Auf Einladung der N-ERGIE war Lisa Heydecker gemeinsam mit den „Poggen“ zu Besuch bei einem Heimspiel der Nürnberg Falcons gegen Medipolis SC Jena. Mit 40 Personen waren die Sportler aus Oettingen angereist, um die Heimmannschaft in der Kia Metropol Arena lautstark zu unterstützen und nach dem Spiel kennenzulernen. Mit einem singenden „Humba täterä“ begrüßte die knall-orangen gekleidete Sportgruppe die Basketballprofis.

Special Olympics: Oettingen wird im Juni zur Gastgeber-Kommune

So waren sie vor einigen Wochen bei den bayerischen Winterspielen in Bad Tölz und haben es sogar geschafft, dass die Stadt Oettingen im Juni Host Town für die Special Olympics 2023 wird. „Damit sind wir die kleinste Stadt, die zum Gastgeber wird“, erzählt die Sportbeauftragte. „Wir werden die Teilnehmenden aus Kambodscha empfangen.“ Durch die Teilnahme erhofft sie sich, dass Inklusion in der Region einen Schub bekommt.

Zwar sei bei diesem Thema in den letzten Jahren einiges vorangegangen, doch als Gesellschaft stehen wir noch vor vielen Herausforderungen. „Wir müssen lernen, dass eine Behinderung ein Merkmal einer Person und nicht DAS Merkmal ist – wir haben ebenso die, die für den Club brennen oder Fans der Toten Hosen sind“, sagt Lisa Heydecker. „Wenn man einmal die Special Olympics erlebt und die Freude und das Feiern der Teilnehmenden, dann wird das einen ein Leben lang positiv begleiten.“ Daher ist sie unheimlich dankbar, dass die vielen Haupt- und Ehrenamtlichen volle Unterstützung zeigen und viel für Oettingen als Host Town tun. „Ohne Ehrenamt liefe nichts“.

„Ohne Ehrenamt läuft nichts“

Lisa Heydecker

© Diakoneo Oettingen

Karin Serwuschok von Diakoneo Oettingen ermöglichte den Besuch der "Poggen" bei den Nürnberg Falcons.

Elbrus, Kilimandscharo, Himalaya: Lisa Heydecker liebt die Herausforderung

Gemeinschaft und Sport sind für Lisa Heydecker unersetzlich. Selbst hat sie jahrelang Fußball im Verein gespielt. Nach einer Knieverletzung musste sie ihr Leben neu strukturieren und auf andere Sportarten umsteigen. Heute macht sie vor allem Radsport, geht Bergsteigen und sucht Ausgleich mit Yoga und Schwimmen. Die Nördlingerin hat sogar schon den Elbrus und den Kilimandscharo erklimmt und war im Himalaya. „Ich liebe hohe Berge und herausfordernde Ziele“, erzählt sie stolz. „Sport ist mein ganzes Leben.“

Dankbar ist Lisa Heydecker dafür, dass sie in ihrem Beruf ihre Leidenschaft für Sport einbringen kann. „Durch das Ehrenamt bin ich damals zu Diakoneo gekommen“, sagt sie. Nach einem Studium der Sonderpädagogik mit Didaktik Fach Sport hat sie sich dazu entschieden, hauptberuflich bei dem diakonischen Träger im Donau-Ries einzusteigen. Nicht nur könne sie jetzt ihr Hobby jeden Tag ausleben, sondern auch den Gemeinschaftssinn, den sie selbst als Vereinsspielerin kennenlernen durfte, den „Poggen“ näherbringen und sie darüber hinaus für Wettkämpfe und Ausflüge begeistern.

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