Vorfreude im großen Stil
Warum das Warenangebot beim Nürnberger Christkindlesmarkt besonders ist
Die Wurzeln des Nürnberger Christkindlesmarkts reichen zurück bis ins Jahr 1530 – auch dieses Mal wird er wieder unzählige Menschen auf das Weihnachtsfest einstimmen. Im vergangenen Jahr zählte die Stadtverwaltung rund zwei Millionen Besucher*innen, darunter viele Gäste aus dem Ausland, die extra von weit her anreisen, berichtet Marco von Dobschütz-Dietl. Der Leiter der Nürnberger Märkte gibt Einblicke ins Geschehen hinter den Kulissen.
Die Vorbereitungen für den Christkindlesmarkt sind längst in vollem Gange, auf was kommt es im Hintergrund besonders an?
Eine Kollegin ist das ganze Jahr über mit der Organisation des Christkindlesmarkts beschäftigt. Nach der Sommerpause im Herbst bekommt sie Unterstützung von weiteren Personen mit viel Erfahrung. Die Anforderungen an unser Team sind vielfältig: Wichtig ist ein gutes Geschick im Organisieren und in der Terminplanung, aber auch ein Faible für vertriebliche Themen.
Gibt es dieses Jahr Veränderungen bei der Anzahl an Marktständen und deren Angebot? Nach welchen Kriterien werden Interessenten ausgewählt?
Das Besondere am Nürnberger Christkindlesmarkt ist das Verhältnis zwischen Kulinarik und Warenangebot von 20 Prozent (Bratwurstbuden, Glühwein, Lebkuchen etc.) zu 80 Prozent Weihnachtsartikel oder Produkte, die man verschenken kann. Auf dieses Verhältnis achten wir sehr, denn der Markt soll seinem Namen auch gerecht werden!
Die Bewerbung muss zum Gesamtbild unseres Marktes passen und nicht jede kommt zum Zug. Es wird aber auch immer schwieriger Händlerinnen und Händler mit einem interessanten Angebot zu finden – viele alteingesessene haben aufgehört, weil keine Nachfolge zu finden war. In diesem Jahr sind wir aber wieder voll ausgebucht. Insgesamt gibt es am Christkindlesmarkt und am Markt der Partnerstädte rund 170 Buden, darunter auch einige Neue, die es zu entdecken gilt.
Bleibt noch die Frage nach Ihrem persönlichen Tipp: Wann und wo gefällt es Ihnen am besten auf dem Christkindlesmarkt?
Dieses Jahr ist der Markt besonders kurz, da der vierte Adventssonntag auch gleichzeitig Heiligabend ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Weihnachtsmärkten halten wir uns strikt an die Adventszeit und beginnen immer erst am Freitag vorm ersten Adventssonntag und enden an Heiligabend.
Montag bis Mittwoch sind erfahrungsgemäß die Tage, an denen weniger Gäste kommen. Dann bietet sich auch die Gelegenheit, mit den Händlerinnen oder Händlern ins Gespräch zu kommen. Viele sind schon seit Jahrzehnten dabei und haben die eine oder andere Anekdote auf Lager. Sehr interessant ist auch zu hören, wie und wo genau ihre Produkte hergestellt wurden. Außerdem kann ich nur empfehlen, sich auch Zeit für das wirklich attraktive Bühnenprogramm zu nehmen – ob für Kinder oder Erwachsene, da ist für jedes Alter und jeden Musikgeschmack etwas dabei.
Zum kulinarischen Genuss: Glühwein und Bratwurst gehen immer, aber leider komme ich auch schwer am Stand von Schaschlik Wolf vorbei, die Bude Nr. 6 in der Gasse „Zur Einsenboh“ – ein Hochgenuss!