Einmal Kraftwerker, immer Kraftwerker

© N-ERGIE

In zwei Jahren vom Elektroniker über den Kraftwerker zum Kraftwerksmeister: David Otzelberger hat die Entwicklungschancen bei der N-ERGIE genutzt und freut sich über seine verantwortungsvollen Aufgaben als Gruppenleiter im Heizkraftwerk.

David Otzelberger: Mit viel Vertrauen und einem starken Team zur Höchstleistung

Wer die Energiewende verstehen will, ist im Heizkraftwerk der N-ERGIE in Nürnberg-Sandreuth richtig. Hier werden gleichzeitig Wärme und Strom erzeugt – und das mit immer weniger Emissionen. Kraftwerksmeister David Otzelberger erklärt, warum es wichtig ist, gelassen zu bleiben, und wie das Wetter zunehmend kurzfristige Entscheidungen beeinflusst.

Ruhiges Wochenende? David Otzelbergers Blick schweift über die vielen Bildschirme in der Leitwarte des Heizkraftwerks. Er zuckt angesichts der Wetterprognose nachdenklich mit den Schultern. „Viel Wind, da wird der Strompreis wieder sinken, vielleicht sogar wie kurz vor Weihnachten in den Minusbereich. Das heißt: Wir müssen genau hinsehen und kurzfristig entscheiden, ob wir die Fernwärmeproduktion hochfahren oder die gespeicherte Wärme aus dem Wärmespeicher verwenden.“

© N-ERGIE, Melissa Draa

Nach seiner Ausbildung zum Elektroniker ab 2004 und darauffolgenden Einsätzen im Netz und in der Immobilienleitstelle der N-ERGIE nahm der 35-Jährige im Jahr 2009 eine Mechatroniker-Stelle im Heizkraftwerk an. „Ich hatte keine wirkliche Vorstellung und echt Respekt vor den riesigen Anlagen, den Gasturbinen oder dem Biomasse-Kessel“, erinnert er sich lachend.

Die anfängliche Scheu wich schnell großer Begeisterung. „Die Arbeit war so spannend, dass mir bald klar war: Das ist genau mein Ding, hier will ich bleiben.“ Trotz oder gerade wegen des Drei-Schichtbetriebs. „Das ist nicht nur in Bezug aufs Pendeln super, man ist auf freien Straßen unterwegs und hat gefühlt viel mehr Freizeit als bei einem 9- bis 17-Uhr-Tag.“

Ohne diese zeitlichen Spielräume und die Unterstützung seiner Kollegen hätte er die Herausforderungen der vergangenen Jahre gar nicht stemmen können, meint David Otzelberger rückblickend. Nach dem sehr guten Abschluss eines internen Workshops, nahm er gerne großes Lob und ein konkretes Angebot an: sich an der Kraftwerks-Fachschule in Essen weiterzubilden, um langfristig mehr Verantwortung zu übernehmen. „Das war ein Wahnsinns-Vertrauensvorschuss, der mich zur Höchstleistung motiviert hat.“ 2021 hatte er den Kraftwerker in der Tasche und im Jahr darauf gleich noch den Kraftwerksmeister.

© N-ERGIE, Andrea Rudolph

Herzstück des Heizkraftwerks in Sandreuth ist die Leitwarte (Bild oben). Von hier aus wird der Produktionsbetrieb gesteuert. Bereits heute stammen knapp 30 Prozent der Nürnberger Fernwärme aus nicht-fossilen Quellen. Bis zum Jahr 2035 soll die gesamte Erzeugung CO2-neutral sein.

2023 war für den frisch gebackenen Gruppenleiter kein minder turbulentes Jahr. Gemeinsam mit seiner Ehefrau zog er nach Neuhof an der Zenn, wo sie ein älteres Haus herrichten. „Es macht mir einfach Spaß, immer mal was Neues auszuprobieren und mich in die Details reinzufuchsen – ob es nun Hobbies oder Renovierungsarbeiten sind.“ Was ihm an der neuen Führungsaufgabe gefällt? „Wir sind ein wirklich starkes Team, da kann man sich aufeinander verlassen und wirklich mitgestalten. Wichtig ist, keine Nervosität aufkommen zu lassen und wenn nötig beruhigend auszugleichen.“

Bei den oftmals kurzfristig zu treffenden Entscheidungen in der Leitwarte geht es nicht mehr nur wie früher ums Lastenmanagement, also um den Abgleich zwischen aktuellem Wärmebedarf und Produktion, erklärt David Otzelberger weiter. Das Ganze müsse auch noch in Einklang mit dem aktuellen Strompreis gebracht werden. Womit wir wieder beim Wetter wären: Denn mit der Energiewende und der steigenden Anzahl an PV- und Windkraftanlagen hängt der Preis stark an Sonne und Wind, sprich dem Anteil regenerativer Erzeugungsleistung. „Dann kann eine Schicht auch an einem Samstag oder Sonntag mal stressig werden.“

Das Heizkraftwerk in Nürnberg-Sandreuth

Das N-ERGIE Heizkraftwerk arbeitet nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung: die gleichzeitige Gewinnung von Energie und Wärme aus einem thermodynamischen Prozess, wobei die Wärmeerzeugung im Vordergrund steht. Mehr als 50.000 Haushalte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen nutzen bereits die Nürnberger Fernwärme. Die N-ERGIE will ihr Netz in den kommenden Jahren stark ausbauen.

Bisherige Schritte in Richtung nachhaltige Produktion waren bereits im Jahr 2005 die Umstellung von Steinkohle auf Erdgas, 2012 die Inbetriebnahme eines Biomasse-Heizkraftwerks und 2014 eines Wärmespeichers zur Flexibilisierung der Wärmeproduktion. 2022 haben wir unsere bestehenden Gasturbinen erneuert und gegen Gasturbinen ausgetauscht, die H2-ready sind.

Aktuell stammen schon knapp 30 Prozent der Nürnberger Fernwärme aus nicht-fossilen Quellen. Um die Fernwärme bis 2035 CO2-neutral zu erzeugen, wird die N-ERGIE den Anteil klimaneutraler Energieträger in der Erzeugung schrittweise steigern. Wir streben einen Mix aus Altholzverwertung und Großwärmepumpen an. Dieser soll perspektivisch um Erdwärme/Tiefengeothermie sowie Wasserstoff ergänzt werden.

Sie sind auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung?

Hier finden Sie unsere aktuellen Stellenangebote und die unserer Tochterunternehmen, und hier ein Video mit David Otzelberger über die Arbeit im Heizkraftwerk.
Informationen über die attraktiven Ausbildungsangebote der N-ERGIE finden Sie hier – gerne weitersagen!

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