Gemeinsam Wind machen
Die N-ERGIE setzt beim Ausbau der regenerativen Erzeugung verstärkt auf Windkraft – und auf gute Partnerschaft mit den Kommunen in der Region. Aktuell werden in vielen Gemeinden geeignete Flächen für die die Nutzung von Windenergie ausgewiesen, denn Windkraft ergänzt das Erzeugungsprofil von Photovoltaik sehr gut.
Der Wind weht auch nachts und in den sonnenschwachen Wintermonaten. Windstrom ist deshalb geeignet, die Abhängigkeit von fossilen Energiequellen und den Ausstoß klimaschädlicher Gase zu vermindern.
Gute Gründe für einen guten Mix
Wirklich wertvoll wird Grünstrom aber erst dann, wenn er eingespeist und gleich genutzt, gespeichert oder weitertransportiert werden kann. Auch dafür bietet der Ausbau der Windenergie gute Voraussetzungen. Umso wichtiger ist es, die Lage und Dimensionierung gut zu planen. Denn die Windparks von morgen sind nicht nur sehr teuer, sondern auch echte Kraftpakete: Jedes Windrad leistet mit einer Höhe von etwa 270 Metern 6 bis 7 Megawatt. Solche Anlagen werden über eigene Umspannwerke mit dem 110-kV-Hochspannungsnetz verbunden. Doch der Windpark-Bau braucht einen langen Atem. Bis zu sieben Jahre muss man derzeit von der Regionalplanung bis zur Inbetriebnahme rechnen.
Beispiel Langenaltheim: Sonne und Wind ergänzen sich
Die neue Photovoltaik-Freiflächenanlage mit Bürgerbeteiligung im Ortsteil Rehlingen wird im September 2023 offiziell in Betrieb genommen. Sie hat eine installierte Leistung von 2 Megawatt (peak). Doch die Kommune hat weitere Pläne in Sachen Energiewende: Zusätzliche Windenergieanlagen sollen die Sonnenenergie ergänzen und die Erzeugung von Grünstrom verstetigen. „In Zusammenarbeit mit der Waldgenossenschaft Büttelbronn und der N-ERGIE haben wir in den Waldflächen des Ortsteils Potenzialflächen gefunden. Für die Kommune und die Bürgerschaft soll es bei Erneuerbare-Energie-Projekten eine möglichst hohe finanzielle Beteiligungsmöglichkeit geben, damit die Wertschöpfung vor Ort bleibt“, so Alfred Maderer, erster Bürgermeister von Langenaltheim.
Parallel dazu hat die N-ERGIE die Projektentwicklung angestoßen. Dazu gehören verschiedene Gutachten, zum Beispiel die artenschutzrechtliche Prüfung, Wind- oder Schattenwurfgutachten. „Wir gehen in Vorleistung ohne zu wissen, ob das Projekt eine BimSchG-Genehmigung erhält. So können wir die Inbetriebnahme beschleunigen“, ergänzt Carsten Eckardt, der für die N-ERGIE vor allem Windparks projektiert.
Die aktuellen Pläne sehen für den Windpark in Langenaltheim vier Windräder mit einer Nabenhöhe von 180 Metern und einer installierten Leistung von 24 Megawatt vor. Sie sollen pro Jahr Strom für 13.500 Haushalte liefern. Chancen für die Nutzung von Synergien könnten sich ergeben, falls sich weitere Kommunen dem Projekt anschließen. Die Planungen laufen noch.
Wissenswertes zu Windkraft und Energiewende
– Über 1.100 Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von gut 2.500 Megawatt gab es Ende 2022 in Bayern. Etwa die Hälfte des bayerischen Windstroms kommt bislang aus den Regierungsbezirken Ober- und Unterfranken.
– Das Wind-an-Land-Gesetz vom Februar 2023 legt fest, dass 1,1 Prozent der Fläche in Bayern bis 2027 für Windenergie verfügbar sind. Bis 2032 sollen es 1,8 Prozent sein. Das bedeutet etwa zweieinhalb Mal so viel Platz für Windräder wie bisher.
– Die neuen potenziellen Standorte für Windräder legt der regionale Planungsverband der Landesregierung fest. Die Regionalpläne steuern die Entwicklungen, indem sie zum Beispiel Gebiete mit hohem landschaftlichem Wert ausnehmen.
– Bis 2030 will die N-ERGIE das Portfolio ihrer eigenen Erneuerbare-Energien (EE)-Anlagen vervierfachen.
– Aktuell betreibt die N-ERGIE rund 30 Solarparks und ist an 7 Windparks (insgesamt 37 Windräder) beteiligt. In Zukunft wird Windkraft als notwendige Ergänzung zu Photovoltaik eine stärkere Rolle spielen. Insgesamt soll sich das Portfolio der N-ERGIE an regenerativer Erzeugung in den nächsten zehn Jahren auf rund 700 MWp erhöhen.