Grellgrüne Farbe hilft bei Lecksuche im Fernwärmenetz

© N-ERGIE, Silke Weiß

Der Farbstoff ist ungiftig, nicht gesundheitsschädlich und nicht wassergefährdend.

Mit einer außergewöhnlichen Aktion will die N-ERGIE Schäden im Fernwärmenetz schneller auf die Spur kommen: Sie färbt das Fernwärmewasser in Nürnberg-Langwasser von Anfang Oktober bis voraussichtlich April 2024 grün ein und bittet dabei auch die Bevölkerung um Mithilfe.

Sie schlängeln sich kilometerweit durch den Untergrund und bringen Wärme in viele Nürnberger Wohnungen: Fernwärmeleitungen. Dass die meisten Rohrleitungen unauffällig unter der Erde oder in Kellern verlaufen, ist zwar einerseits ein Vorteil, sorgt aber andererseits dafür, dass es nicht gleich zu sehen ist, wenn ein Rohr irgendwo einen Schaden hat.

Die Leitungen sind durch die Verlegung in der Erde, den hohen Betriebstemperaturen und -drücken sowie den äußeren Einflüssen wie zum Beispiel Bodenbewegungen oder Verkehrslasten stark beansprucht. Daher kommt es leider immer wieder vor, dass das darin zirkulierende und speziell aufbereitete Fernwärmewasser unbemerkt ausläuft. Sei es durch kleine Lecks oder auch mal durch einen größeren Rohrbruch.

© N-ERGIE, Silke Weiß

Um solche Schäden, die oft nicht gleich erkennbar sind, aufzuspüren und Wasserverluste zu minimieren, tut die N-ERGIE bereits einiges: Die bestehenden Leitungen – die Fernwärmetrasse ist insgesamt über 350 Kilometer lang – werden regelmäßig erneuert, gewartet und die sichtbaren Bereiche kontrolliert. Seit 2017 überprüft darüber hinaus vereinzelt auch ein Flugzeug die Fernwärmeleitungen aus der Luft. Dabei kommt eine besondere Infrarot-Aufnahmetechnik zum Einsatz, deren Bilder Aufschlüsse über Zustand und Dämmeigenschaften des Fernwärmenetzes sowie eventuelle Betriebsstörungen geben.

Die grüne Signalfarbe ergänzt nun die Lecksuche optimal. Denn so kann austretendes Heizwasser noch schneller entdeckt, einem Leck zugeordnet und repariert werden. Das Verfahren wird bereits von anderen Energieversorgern in Deutschland erfolgreich angewendet. Die N‑ERGIE testet die Einfärbung in dieser Heizperiode zunächst im Versorgungsbereich Nürnberg-Langwasser. Die dort verlaufende Leitungstrasse ist rund 110 Kilometer lang.

© N-ERGIE, Silke Weiß

Das grün eingefärbte Wasser wird bei Leckagen an Fernwärmeleitungen austreten und so beispielsweise in Entwässerungskanälen, auf der Straße, in Gräben, Bächen oder Teichen sowie in Kellern von Wohngebäuden oder in den Hausinstallationen sichtbar sein.

Viele Augen sehen mehr – Fragen und Antworten

Wenn jemand grüne Verfärbungen entdeckt, freut sich die N-ERGIE über einen Hinweis über die Fernwärme-Störungsnummer der N-ERGIE Netz GmbH unter 0800 234-4500 (rund um die Uhr besetzt, kostenfrei).

Wenn weniger des speziell aufbereiteten Fernwärmewassers verloren geht, muss es nicht neu aufbereitet und wieder nachgespeist werden. Das ist nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll.

Fluoreszierender Farbstoff auf Salzbasis

Die Techniker*innen der N-ERGIE geben den grünen fluoreszierenden Farbstoff an der Einspeisestelle im Heizkraftwerk Langwasser in sehr geringer Konzentration in den Heizwasserkreislauf. Es handelt sich um einen Farbstoff auf Salzbasis.

Er ist ungiftig, nicht gesundheitsschädlich und nicht wassergefährdend. Für den Einsatz des Farbstoffs hat das Umweltamt der Stadt Nürnberg der N-ERGIE eine wasserrechtliche Genehmigung erteilt. Darüber hinaus ist die Einfärbung mit wichtigen städtischen Behörden wie zum Beispiel dem Gesundheitsamt und Organisationen der öffentlichen Belange wie zum Beispiel Feuerwehr oder Polizei abgestimmt.

Fragen und Antworten zu dem Projekt sind unter www.n-ergie.de/gruenes-fernwaermewasser zusammengefasst.

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