Lebenselixier und Luxusgut

© N-ERGIE, Melissa Draa

Annika Dahms kontrolliert das Nürnberger Trinkwasser

Wasser. Grundnahrungsmittel. Lebenselixier und Luxusgut. Drunter geht’s nicht. Annika Dahms und ihre Kolleg*innen im Labor der N-ERGIE sorgen für die permanent hohe Qualität des Nürnberger Trinkwassers.

„Wasser ist lebensnotwendig und es ist nicht selbstverständlich, dass es tagtäglich einfach so und vor allem auch in so hoher Qualität aus dem Hahn kommt“, meint Annika Dahms. „Ich finde es spannend und schön, dass ich dazu einen kleinen Beitrag leisten kann.“ Die Leiterin des mikrobiologischen Bereichs im Wasserlabor der N-ERGIE erfüllt zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen vielfältige Aufgaben: von der Auftragsverwaltung über die eigentlichen Untersuchungen mit Plausibilitätsprüfungen bis hin zu den Ergebnisberichten und der Validierung.

Worauf kommt es im Labor vor allem an? „Genauigkeit und Gewissenhaftigkeit“, antwortet die 31-Jährige prompt. Sowohl bei den Untersuchungen selbst als auch bei der manuellen Auswertung und der Dokumentation: Alles muss sorgfältig Schritt für Schritt gemacht und dokumentiert werden. „Man hat für jede Probe nur einen Versuch, diese einzige Momentaufnahme. Und da ist man mit allen Sinnen gefordert: Was fällt vielleicht schon bei der Trübung des Wassers auf? Oder gar beim Geruch?“

© N-ERGIE, Melissa Draa

Biologie und Mathe fand Annika Dahms schon während der Schulzeit in Höchstadt an der Aisch und Erlangen sehr interessant. „Daraufhin wählte ich meinen Studiengang: Bioanalytik in Coburg.“ Ihre Leidenschaft fürs Trinkwasser entdeckte sie beim Praxissemester in einem Umweltinstitut in Möhrendorf, wo sie gleich im Anschluss an das Studium fest angestellt weiter berufliche Erfahrungen sammelte. Über eine Bekannte wurde sie auf ein Jobangebot der N-ERGIE aufmerksam und wechselte zum Jahresbeginn 2023 nach Nürnberg-Sandreuth.

„Grundlage unserer Arbeit – und die der Kolleginnen und Kollegen vom chemischen Labor – ist die Trinkwasserverordnung“, erklärt die Analytikerin. „Über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus nehmen wir weitere Untersuchungen vor, beispielsweise nach dem Starkregen in Nürnberg im August. Bei solchen extremen Wetterereignissen wird das Wasser noch auf weitere mikrobiologische Parameter untersucht.“ Zudem nimmt das Labor der N-ERGIE als akkreditierte Prüfstelle auch Aufträge von Stadtwerken oder Schwimmbädern in der Region an.

Annika Dahms schätzt die flexiblen Arbeitszeiten im Labor, auch wenn Homeoffice nur eingeschränkt möglich ist. „Wir müssen ja schließlich für unsere Bakterien da sein“, meint sie lachend. Zeit für ihre vielen sportlichen Aktivitäten bleibt abends und am Wochenende, unter anderem für Spinning, Step-Aerobic oder Yoga – und seit kurzer Zeit auch wieder fürs Trampolin-Springen. Als Trainerin ist sie zu ihrem früheren Verein AT Röttenbach zurückgekehrt. „Es ist echt schön, das wieder aufleben zu lassen und die Leidenschaft an diesem Sport weiterzugeben.“ Auch so ein Aufgabenbereich wie die Trinkwasser-Kontrolle, der wichtig sei und absolut Sinn mache: Kindern und Jugendlichen die Freude an der Bewegung zu vermitteln.

Das Nürnberger Trinkwasser: regelmäßig analysiert

Die N‑ERGIE versorgt Nürnberg und Schwaig mit Trinkwasser: 70 Prozent davon stammen aus fünf verschiedenen Gewinnungsgebieten in der Region, die restlichen 30 Prozent werden vom Zweckverband Wasserversorgung Fränkischer Wirtschaftsraum (WFW) bezogen.

Um die Qualität sicherzustellen, zieht die N-ERGIE jährlich rund 10.000 Proben. Täglich wird an Messstellen im Wassereinzugsgebiet, aus Brunnen, Quellen, Wasserwerken, Fernleitungen, Hochbehältern und dem Verteilungsnetz Wasser zur Untersuchung entnommen. Die Mitarbeiter*innen des Wasserlabors analysieren diese Proben chemisch und bakteriologisch. Allein im Jahr 2022 wurden insgesamt 92.000 einzelne Analysen durchgeführt.

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