Nürnberger E-Busse laden Ökostrom aus der Region
Verkehrs- und Energiewende gehen bei VAG und N-ERGIE Hand in Hand
Sie werden immer mehr und leisten einen großen Beitrag zur Lebensqualität in Nürnberg: die E-Busse der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft. Bis Anfang der 2030er Jahre soll die Busflotte komplett elektrifiziert sein. Im „Tank“ ist regionaler Ökostrom der N-ERGIE. So gehen im Konzern Städtische Werke Nürnberg die Verkehrs- und Energiewende Hand in Hand.
2018 hat die VAG den ersten E-Bus von Solaris in Betrieb genommen und war zufrieden. Sie hat deshalb 2019 entschieden, komplett umzusteigen. Ende dieses Jahres wird die VAG bereits fast die Hälfte ihrer Flotte, nämlich 92 von etwas über 200 Bussen, auf E-Antrieb umgestellt haben. Über eine Nutzungsdauer von zwölf Jahren gerechnet, sparen die 92 eBusse, die ab Herbst 2023 im Einsatz sind, über die gesamte Laufzeit 75.252 Tonnen CO2 sowie 228 Tonnen NOx ein.
Übrigens hat die VAG sich bereits 2012 als Vorreiter in puncto Verkehrs- und Energiewende engagiert. Seitdem bezieht sie ausschließlich Ökostrom für ihren Betrieb. U-Bahnen und Straßenbahnen fahren emissionsfrei.
Der E-Bus-Port an der Buswerkstatt bietet Platz für 39 E-Busse; 20 davon können gleichzeitig geladen werden. Ein so genannter Vollhub, von komplett leerer zu komplett voller Batterie, dauert weniger als vier Stunden bei den Gelenkbussen von MAN und weniger als drei Stunden bei den Solobussen. Im Alltag fällt die tatsächliche Ladezeit viel kürzer aus, da nur selten die gesamte Batteriekapazität ausgenutzt wird. Die Reichweiter der MAN-Fahrzeuge liegt bei 250 bis 350 Kilometern, damit deckt die VAG 80 Prozent ihrer Einsätze ab. Mit jeder neuen Fahrzeug-Generation steigt die Reichweite.
Das Lademanagement ist eine Gemeinschaftsaufgabe mit der N-ERGIE und weiteren Partnern und wird kontinuierlich optimiert. Ingo Sigert von der N-ERGIE erklärt: „Die Versorgung der eBus-Flotte sollte selbstverständlich auch künftig komplett mit hochqualitativen erneuerbaren Energien erfolgen. Grünstrom aus Photovoltaik und aus Wind sind gute Optionen. Natürlich scheint die Sonne nicht immer dann, wenn wir unsere eBusse laden. Wichtig ist aber, dass die benötigten Mengen als Grünstrom eingespeist werden.“
Für die steigende Zahl an neuen Elektrobussen wird aktuell die Abstellhalle im benachbarten Busbetriebshof umgebaut. Die Halle bietet nach dem kompletten Umbau Platz für 171 E-Busse. Auf dem neuen, begrünten Vordach sollen wie beim bestehenden E-Bus-Port Photovoltaikelemente gesetzt werden, die dann auch Ladestrom liefern.
Die ersten von 46 neuen Fahrzeugen (eCitaro von Mercedes Benz) sind bereits geliefert. Dank der Förderzusage des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr in Höhe von 18,3 Millionen Euro können voraussichtlich noch dieses Jahr 56 weitere bestellt werden – Inbetriebnahme 2024 und 2025. Die Halle bietet nach dem kompletten Umbau Platz für 171 E-Busse. Auf dem neuen, begrünten Dach sollen wie beim bestehenden E-Bus-Port Photovoltaikelemente gesetzt werden. Mehr dazu hier im Blog der VAG.
Das Jubiläum 100 Jahre Bus wird am 29. und 30. Juli 2023 im VAG-Betriebshof in Schweinau gefeiert. Details zum Fest hier unter vag.de.
Woher kommt der Strom für die E-Busse?
Die VAG bezieht den „Treibstoff“ für ihre E-Busse von der N-ERGIE als Schwesterunternehmen, das seit Jahren die erneuerbaren Energien in der Region ausbaut. Im Solarkraftwerk Seinsheim-Wässerndorf läuft die Stromerzeugung ohne gesetzliche Förderung aus dem EEG. Das heißt: Der erzeugte Solarstrom wird nicht über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert, sondern über das Modell der „sonstigen Direktvermarktung“ weitergegeben. Hierdurch behält der Strom seine Qualität als 100 Prozent Ökostrom aus der Region. Dies belegen Herkunftsnachweise.
Die Fläche wird extensiv bewirtschaftet und ist als naturbelassenes Dauergrünland angelegt. Um die Anlage herum wurden Bäume und Sträucher gepflanzt. Als Mitgründer der Interessengemeinschaft „Triesdorfer Biodiversitätsstrategie – Biodiversität auf PV-Freiflächenanlagen“, die im Dezember 2020 ins Leben gerufen wurde, ist die N-ERGIE davon überzeugt, dass Photovoltaik-Freiflächenanlagen ideal geeignet sind, um wertvolle Lebensräume für die heimische Flora und Fauna zu schaffen. Flächen, die für Klimaschutz und Energiewende verwendet werden, sollten gleichzeitig dem Natur- und Artenschutz zugutekommen.