Nürnberger E-Busse laden Ökostrom aus der Region

© N-ERGIE, Claus Felix

Im Laufe dieses Jahres nimmt die VAG insgesamt 46 neue E-Busse in Betrieb. Die 16 Solo- und 30 Gelenkbusse stammen aus der bewährten Modellreihe eCitaro von Mercedes Benz. Mit der Lieferung ist der Fuhrpark der VAG gegen Ende des Jahres fast zur Hälfte auf Elektroantrieb umgestellt.

Verkehrs- und Energiewende gehen bei VAG und N-ERGIE Hand in Hand

Sie werden immer mehr und leisten einen großen Beitrag zur Lebensqualität in Nürnberg: die E-Busse der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft. Bis Anfang der 2030er Jahre soll die Busflotte komplett elektrifiziert sein. Im „Tank“ ist regionaler Ökostrom der N-ERGIE. So gehen im Konzern Städtische Werke Nürnberg die Verkehrs- und Energiewende Hand in Hand.

2018 hat die VAG den ersten E-Bus von Solaris in Betrieb genommen und war zufrieden. Sie hat deshalb 2019 entschieden, komplett umzusteigen. Ende dieses Jahres wird die VAG bereits fast die Hälfte ihrer Flotte, nämlich 92 von etwas über 200 Bussen, auf E-Antrieb umgestellt haben. Über eine Nutzungsdauer von zwölf Jahren gerechnet, sparen die 92 eBusse, die ab Herbst 2023 im Einsatz sind, über die gesamte Laufzeit 75.252 Tonnen CO2 sowie 228 Tonnen NOx ein.

Übrigens hat die VAG sich bereits 2012 als Vorreiter in puncto Verkehrs- und Energiewende engagiert. Seitdem bezieht sie ausschließlich Ökostrom für ihren Betrieb. U-Bahnen und Straßenbahnen fahren emissionsfrei.

© N-ERGIE, Claus Felix

Moderne Lademöglichkeiten für die E-Busse der VAG bietet der 2021 in Betrieb genommene E-Bus-Port an der Buswerkstatt in Schweinau mit Platz für 39 E-Busse; 20 davon können gleichzeitig geladen werden. Der auf dem Dach produzierte Solarstrom wird gleich vor Ort in der Buswerkstatt verbraucht - ohne Umwege über das Netz.

Der E-Bus-Port an der Buswerkstatt bietet Platz für 39 E-Busse; 20 davon können gleichzeitig geladen werden. Ein so genannter Vollhub, von komplett leerer zu komplett voller Batterie, dauert weniger als vier Stunden bei den Gelenkbussen von MAN und weniger als drei Stunden bei den Solobussen. Im Alltag fällt die tatsächliche Ladezeit viel kürzer aus, da nur selten die gesamte Batteriekapazität ausgenutzt wird. Die Reichweiter der MAN-Fahrzeuge liegt bei 250 bis 350 Kilometern, damit deckt die VAG 80 Prozent ihrer Einsätze ab. Mit jeder neuen Fahrzeug-Generation steigt die Reichweite.

Das Lademanagement ist eine Gemeinschaftsaufgabe mit der N-ERGIE und weiteren Partnern und wird kontinuierlich optimiert. Ingo Sigert von der N-ERGIE erklärt: „Die Versorgung der eBus-Flotte sollte selbstverständlich auch künftig komplett mit hochqualitativen erneuerbaren Energien erfolgen. Grünstrom aus Photovoltaik und aus Wind sind gute Optionen. Natürlich scheint die Sonne nicht immer dann, wenn wir unsere eBusse laden. Wichtig ist aber, dass die benötigten Mengen als Grünstrom eingespeist werden.“

© N-ERGIE, Claus Felix

Der VAG-Standort Schweinau aus der Vogelpersepektive: rechts im Bild die Buswerkstatt und der E-Bus-Port sowie sowie der benachbarte Busbetriebshof mit der großen Abstellhalle, die auch PV-Elemente trägt und aktuell erweitert wird. Das Grundstück des aktuell leergeräumten Baufelds konnte die VAG erwerben (links) und bietet vorläufig zusätzliche Abstellfläche für Busse. Hier entsteht ein Gebäude mit Büros, Fahrschule und Kantine.

Für die steigende Zahl an neuen Elektrobussen wird aktuell die Abstellhalle im benachbarten Busbetriebshof umgebaut. Die Halle bietet nach dem kompletten Umbau Platz für 171 E-Busse. Auf dem neuen, begrünten Vordach sollen wie beim bestehenden E-Bus-Port Photovoltaikelemente gesetzt werden, die dann auch Ladestrom liefern.

Die ersten von 46 neuen Fahrzeugen (eCitaro von Mercedes Benz) sind bereits geliefert. Dank der Förderzusage des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr in Höhe von 18,3 Millionen Euro können voraussichtlich noch dieses Jahr 56 weitere bestellt werden – Inbetriebnahme 2024 und 2025. Die Halle bietet nach dem kompletten Umbau Platz für 171 E-Busse. Auf dem neuen, begrünten Dach sollen wie beim bestehenden E-Bus-Port Photovoltaikelemente gesetzt werden. Mehr dazu hier im Blog der VAG.

Das Jubiläum 100 Jahre Bus wird am 29. und 30. Juli 2023 im VAG-Betriebshof in Schweinau gefeiert. Details zum Fest hier unter vag.de.

© N-ERGIE, Claus Felix

Das Dach des bestehenden E-Bus-Ports wurde mit diversen Pflanzen begrünt. Hier finden nun verschiedenste Arten ein zu Hause und tragen zur ökologischen Aufwertung des Betriebsgeländes bei. Die Photovoltaikanlage auf den Dächern produziert pro Jahr ca. 265 MWh. Der Sonnenstrom wird fast vollständig in der Buswerkstatt verbraucht – ganz im Sinne des Klimaschutzes.

Woher kommt der Strom für die E-Busse?

Die VAG bezieht den „Treibstoff“ für ihre E-Busse von der N-ERGIE als Schwesterunternehmen, das seit Jahren die erneuerbaren Energien in der Region ausbaut. Im Solarkraftwerk Seinsheim-Wässerndorf läuft die Stromerzeugung ohne gesetzliche Förderung aus dem EEG. Das heißt: Der erzeugte Solarstrom wird nicht über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert, sondern über das Modell der „sonstigen Direktvermarktung“ weitergegeben. Hierdurch behält der Strom seine Qualität als 100 Prozent Ökostrom aus der Region. Dies belegen Herkunftsnachweise.

Die Fläche wird extensiv bewirtschaftet und ist als naturbelassenes Dauergrünland angelegt. Um die Anlage herum wurden Bäume und Sträucher gepflanzt. Als Mitgründer der Interessengemeinschaft „Triesdorfer Biodiversitätsstrategie – Biodiversität auf PV-Freiflächenanlagen“, die im Dezember 2020 ins Leben gerufen wurde, ist die N-ERGIE davon überzeugt, dass Photovoltaik-Freiflächenanlagen ideal geeignet sind, um wertvolle Lebensräume für die heimische Flora und Fauna zu schaffen. Flächen, die für Klimaschutz und Energiewende verwendet werden, sollten gleichzeitig dem Natur- und Artenschutz zugutekommen.

© N-ERGIE, Ekke Winkler

Ökostrom aus Unterfranken als Beitrag zur Verkehrswende: Der Solarpark der N-ERGIE in Seinsheim-Wässerndorf liefert den Strom für die E-Busse der VAG. Das Solarkraftwerk mit einer Maximalleistung von 9,2 Megawatt ist seit Mai 2021 in Betrieb.

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