Sonnenstrom für rund 7.700 Haushalte: bislang größtes Photovoltaik-Projekt der N-ERGIE

© N-ERGIE, Marko Godec

Der PV-Park „Fuchsloch“ befindet sich in der Nähe des gleichnamigen Rastplatzes an der A7 bei Martinsheim und hat eine Leistung von rund 19 MWp.

„Rossgraben“ und „Fuchsloch“ – so heißen die beiden Teile des neuesten und bislang größten Solar-Projekts der N‑ERGIE Aktiengesellschaft in Martinsheim (Landkreis Kitzingen). Am 23. August 2022 nahmen Rainer Kleedörfer, Leiter Unternehmensentwicklung und Prokurist der N‑ERGIE, Norman Villnow, Geschäftsführer der N‑ERGIE Regenerativ GmbH und Rainer Ott, Erster Bürgermeister von Martinsheim die Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 29 Megawatt peak (MWp) offiziell in Betrieb.

„Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist enorm wichtig für eine erfolgreiche Energiewende. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass neue Anlagen auch in das Stromnetz einspeisen können, so wie dies bei den heute hier offiziell in Betrieb gesetzten Anlagen der Fall ist“, sagt Rainer Kleedörfer. „Daher erweitern wir weiterhin kontinuierlich und konsequent unsere Erzeugungskapazitäten aus erneuerbaren Energien in der Region. Dabei sind wir als kommunales Unternehmen verlässlicher Partner der Kommunen und der Bürger*innen vor Ort“, so Norman Villnow.

„Gerade in der aktuellen Situation ist es wichtig, auf eigene Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien zu setzen. In der Gemeinde Martinsheim sind wir Vorreiter, denn wir stellen bereits rund fünf Prozent der Ackerflächen für Photovoltaik bereit“, sagt Rainer Ott, Erster Bürgermeister von Martinsheim.

© N-ERGIE, Melissa Draa

v.l.n.r.: Norman Villnow (Geschäftsführer N-ERGIE Regenerativ GmbH), Harald Kopp (Erster Bürgermeister Marktbreit), Rainer Ott (Erster Bürgermeister Martinsheim), Rainer Kleedörfer (Leiter Unternehmensentwicklung und Prokurist, N-ERGIE Aktiengesellschaft), Robert Finster (stellvertretender Landrat Kitzingen), Jochen Link (Geschäftsführer Energietechnik Link GmbH), Anke Hormel (Klimaschutzmanagerin Landratsamt Kitzingen)

Sonnenstrom für rund 7.700 Haushalte

Die beiden etwa zwei Kilometer voneinander entfernten Solarparks wurden von der Energietechnik Link GmbH mit Sitz in Martinsheim im Auftrag der N‑ERGIE errichtet. Sie erzeugen zusammen 31.030.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Dies entspricht dem Bedarf von rund 7.700 Haushalten.

Der PV-Park „Fuchsloch“ befindet sich in der Nähe des gleichnamigen Rastplatzes an der A7 bei Martinsheim und hat eine Leistung von rund 19 MWp. Auf einer Fläche von rund 20 Hektar kommen dort rund 42.000 Solarmodule zum Einsatz.

Der PV-Park „Rossgraben“ liegt an der Autobahnausfahrt Marktbreit nahe des Ortsteils Enheim auf einer Fläche von 17 Hektar. Der Park umfasst rund 22.000 Solarmodule und hat eine Leistung von rund 10 MWp. Zum Schutz von bestehenden Bodendenkmälern wurden dort in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege acht Hektar Fläche nicht überbaut. Dieser Bereich dient beiden Parks als Ausgleichsfläche. Zum Erhalt eines Bodendenkmals wurden auf drei der insgesamt zehn Hektar Baufläche die Modultische nicht gerammt, sondern an der Oberfläche auf Betonfundamente aufgeständert.

Förderung durch PURNATUR Kund*innen der N‑ERGIE

Kund*innen der N‑ERGIE, die das Ökostromprodukt STROM PURNATUR beziehen, haben mit der Wahl dieses besonderen Produkts den Bau der beiden Solarparks mit unterstützt. Denn für jede Kilowattstunde, die die Kund*innen des regionalen Ökostromprodukts verbrauchen, fließt ein Cent (netto) in Umweltprojekte in der Region – in diesem Fall in ein regeneratives Erzeugungsprojekt ohne gesetzliche Vergütung. Durch STROM PURNATUR wurden zuletzt unter anderem zahlreiche Blühwiesen in der Region sowie die erste SunOyster Süddeutschlands finanziert – eine Kombination aus PV und Solarthermie, die im Nürnberger Tiergarten Strom und Wärme erzeugt.

PPA statt EEG

Für 22 der 29 MW des in den beiden Anlagen erzeugten Solarstroms verzichtet die N‑ERGIE auf eine Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Das heißt, dass die Vermarktung über Stromlieferverträge organisiert wird, sogenannte Power Purchase Agreements (PPA). Die erzeugten Mengen dürfen über den Modus der „sonstigen Direktvermarktung“ als klimaneutraler Grünstrom mit Herkunftsnachweis beispielsweise den Kommunen in der Region angeboten werden.

Nach der im Jahr 2021 in Betrieb genommenen Anlage im benachbarten Seinsheim (Ortsteil Wässerndorf) mit 9,2 MWp hat die N ERGIE nun das zweite eigene Solar-Projekt am Netz, bei dem ein Großteil des erzeugten Solarstroms nicht gesetzlich vergütet wird.

Ökologische Bewirtschaftung der Flächen

Die N‑ERGIE legt auch bei diesem Projekt einen besonderen Fokus auf Ökologie und Artenschutz. Die Solarparks sind naturbelassen angelegt, Blühwiesen in den Außenbereichen eingesät und Strauchreihen sowie Obstbäume entlang der Fläche gepflanzt. Die naturnahe Beweidung durch Schafe und Insektenhotels sind in Planung. Darüber hinaus können Käfer, Insekten, Vögel und Kleintiere in Stein- und Totholzhaufen ein Zuhause finden.

N‑ERGIE als Treiber der regionalen Energiewende

Aktuell umfasst das Portfolio der N‑ERGIE Anlagen mit einer installierten Leistung von etwa 153 Megawatt, die aus der Kraft von Sonne, Wind und Biomasse grünen Strom produzieren. Mit ihren vorwiegend regionalen Standorten – aktuell betreibt sie 39 PV-Parks in 29 Kommunen – trägt das Unternehmen dazu bei, dass bereits die Hälfte des in ihrem Netzgebiet verbrauchten Stroms vor Ort regenerativ erzeugt wird.

Mit der Umstellung auf Ökostrom für alle privaten Bestandskunden setzt die N‑ERGIE seit 2021 ein weiteres wichtiges Signal. Der Strom hierfür wird zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien in Deutschland erzeugt.

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