Die BikeKitchen Nürnberg

„Menschen zu Mobilität zu verhelfen, das ist der Grundgedanke der BikeKitchen Nürnberg“, erzählt Ralph Purrucker vom Verein Rückenwind e.V., der das Radselbsthilfe-Projekt 2015 initiierte. „In unserer offenen Werkstatt bieten wir jedem die Möglichkeit, kleinere Reparaturen am eigenen Rad durchzuführen, wir unterstützen dabei.“ Das fördert die Selbstständigkeit. Aber nicht nur das. Auch repariert das Team aus Ehrenamtlichen gespendete Fahrräder, die an Bedürftige und Kinder weitergegeben werden. So teilt sich das Konzept der BikeKitchen in zwei Bereiche: „Help to fix“ und „Fix to help“.

Für das Fitmachen der Räder stehen in der Werkstatt, die sich in einer Tiefgarage im Nürnberger Osten befindet, mehrere Arbeitsplätze zur Verfügung. Auch gibt es das nötige Werkzeug und einiges an Ersatzteilen, dazu kühle Getränke und Musik. Die „Fahrrad-Küche“ schafft mehr als Mobilität. Sie ist ein Ort der Begegnung und ermöglicht es auch, Sinn zu stiften.

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© N-ERGIE, Melissa Draa

Ralph Purrucker gründete 2015 die BikeKitchen Nürnberg.
© N-ERGIE, Melissa Draa
© N-ERGIE, Melissa Draa

Integration inklusive

Die Gemeinschaft ist der BikeKitchen sehr wichtig. Von April bis Ende Oktober findet sich das Team jeden Mittwoch in der Werkstatt zusammen. Regelmäßig unterstützen weitere Helfer und Helferinnen, jeder ist willkommen. Bereits 2015 entwickelte sich die BikeKitchen auch zum Raum für Geflüchtete. Damals haben die Ehrenamtlichen rund 80 Räder repariert und an Flüchtlingsheime weitergeben, was aber nicht ausreichte. Einige Geflüchtete haben dann ein eigenes Rad hergerichtet und in der Werkstatt ausgeholfen.

„Uns unterstützen zurzeit einige Ukrainer, sie sind eine sehr große Hilfe“, erzählt Purrucker. „Sie können mit ihrem Wissen und Sprachkenntnissen ihren Landsleuten helfen. Integration war gar nicht die Intention des Projekts, das hat sich auf natürliche Art und Weise ergeben und das ist großartig“.

„Die BikeKitchen lebt von den Leuten“

„Das Projekt haben wir ins Leben gerufen, da es einfach umzusetzen und eine gute Sache ist“, sagt Ralph Purrucker, der privat zwar auch gerne radelt, sich aber auch für vieles andere begeistern lässt wie Street Fotografie und Stand Up Paddling. Auf die Frage, ob er auch ein bisschen stolz auf den Erfolg ist, antwortet er mit „absolut“, betont jedoch: „Zwar habe ich die BikeKitchen initiiert, sie lebt aber von den Leuten.“