Fränkisches Pub mit Charme

© N-ERGIE Falk Heller

Wirtin Monika Götz bringt fränkisches Lebensgefühl und feine Whiskys wunderbar zusammen.

Einst wurde „Beim Almosmüller“ Getreide gemahlen und Nürnbergs erster Strom produziert. Heute rauscht der Bach unterm Straßenpflaster, dafür fließen oben im Gewölbe frische Biere aus dem Zapfhahn. Monika Götz bringt in ihrem Pub fränkisches Lebensgefühl und feine Whiskys wunderbar zusammen.

Obwohl das fränkische Pub „Beim Almosmüller“ erst eineinhalb Jahre alt ist, begann seine Geschichte bereits 30 Jahre früher. Damals jobbte Monika Götz als Studentin einige Jahre in einem Irisch Pub und entdeckte mit einem jungen Kollegen ihre Liebe zur Gastronomie, zum Whisky und zueinander. Ein halbes Leben später, in dem auch noch zwei Kinder groß geworden sind, eröffnet sie eine eigene Kneipe. Klingt nach Lebenstraum, „hat sich aber einfach so ergeben“, meint Wirtin Monika und lacht.

Einkehren beim Almosmüller in Nürnberg
© N-ERGIE, Falk Heller

Die Almosmühle hat eine lange Geschichte: Bevor ein fränkisches Pub daraus wurde, war an dieser Stelle eine Getreidemühle, ein Kornspeicher, ein Trinkwasser-Pumpwerk und das erste Nürnberger Elektrizitätswerk.

Mühle und E-Werk

Als Sozialpädagogin wollte sie eigentlich wieder arbeiten, „dann kam uns die Kneipe dazwischen“.  Mit „uns“ meint sie ihren Mann Ralph Friedrich, der von Anfang an nebenbei mit hinterm Tresen stand. Mittlerweile hat er seinen Ingenieurberuf an den Nagel gehängt, um mit seiner Frau das Pub zu betreiben. Zuvor hatten beide mehr als ein Jahr lang im alten Gemäuer renoviert.

Mindestens 800 Jahre Geschichte stecken in der Almosmühle. Im Mittelalter gehörte sie der Stiftung „Reiches Almosen“, die Essen an Bedürftige und der Mühle den Namen spendete. Sie diente als Getreidemühle und Kornspeicher, Trinkwasser-Pumpwerk und erstes Nürnberger Elektrizitätswerk. Sigmund Schickert erzeugte dort 1882 Strom für die erste dauerhafte elektrische Straßenbeleuchtung Deutschlands, drei Bogenlampen in der Kaiserstraße.

Die Augen ihrer Gäste zum Leuchten bringt heute Monika Götz. In dem gemütlichen Pub fühlen sich Gäste von 18 bis 80 wohl. Denn Bamberger Mahrsbräu vom Fass gibt’s nicht überall. Ebenso die anderen ausgewählten Biere aus der Umgebung oder die „Gluggerla“-Limonaden aus der Fränkischen Schweiz. Brotzeiten kommen vom Nürnberger Metzger Meyer. Dazu serviert die 51-jährige Wirtin Suppen und Eintopfgerichte, aus frischen Zutaten selbst gekocht (Rezept siehe unten). „Als fränkisches Pub versuchen wir immer zuerst das auszuprobieren, was es in der Region gibt“, sagt sie.

Whisky-Paradies

Regionalität ist aber kein Dogma, sonst dürfte es beim Almosmüller nur Whisky aus Franken geben. Die Welt des meist schottischen Malzdestillats ist die zweite Spezialität des Pubs, das vor Kurzem Partner-Bar der renommierten „Scotch Malt Whisky Society“ wurde. Die Gäste schätzen die Tastings, auch mit Gin, Grappa und anderen edlen Spirituosen, moderiert von Hobby-Sommeliers und Profis.

In Zukunft soll’s monatlich Live-Musik geben. Die Premiere machte Tony Barkham, Monikas und Ralphs damaliger Wirt vom Irisch Pub. So wie’s aussieht, ist die Geschichte vom Almosmüller und der Almosmühle noch lange nicht zu Ende.

© N-ERGIE, Falk Heller

Adresse: Mühlgasse 3, 90403 Nürnberg. Geöffnet: Mittwoch und Donnerstag 18:00 bis 23:30 Uhr Freitag und Samstag 18:00 bis 00:30 Uhr. Ruhetage: Sonntag, Montag, Dienstag. Telefon: 0911 56140303. E-Mail: beim@almosmueller.de. www.almosmueller.de

Rote-Bete-Suppe

Das brauchen Sie für vier Personen:

  • 1 EL Pflanzenöl
  • 1 rote Zwiebel (gewürfelt)
  • 1 Knoblauchzehe (gehackt)
  • 1 Stück (ca. 5 cm) frischer Ingwer (gehackt)
  • 400 g Kartoffeln (geschält und gewürfelt)
  • 500 g Rote Bete (geschält und gewürfelt)
  • 1 l Gemüsebrühe
  • 150 ml Kokosmilch
  • 1 TL Tafelmeerrettich
  • Salz und Pfeffer
  • 1 Klecks (möglichst dickflüssige) Kokosmilch, (veganer) Joghurt oder (Pflanzen-)Sahne
  • frische Petersilie oder andere Kräuter
  • frisch gemahlener Pfeffer

So geht’s: In einem Topf Zwiebeln in Öl  glasig dünsten, Knoblauch und Ingwer zugeben, 1 Minute braten. Kartoffeln zufügen und kurz mitbraten. Rote Bete dazugeben, mit Gemüsebrühe aufgießen, alles aufkochen und mit Deckel etwa 20 Minuten köcheln lassen. Kokosmilch und Meerrettich einrühren. Wer das Gemüse stückig mag, nimmt jetzt ein Drittel davon vor dem Pürieren heraus. Die Suppe pürieren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Gemüsestücke wieder hinzugeben. In Schalen oder Tellern servieren. Als Topping Kokosmilch, Joghurt oder Sahne darauf geben und mit Kräutern und frischem Pfeffer garnieren. Dazu passen Baguette oder Fladenbrot.

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