Blackout: Wie wahrscheinlich ist er in Nürnberg und der Region?

© N-ERGIE, Ekkehard Winkler

Blackouts im Sinne eines plötzlichen, großflächigen Zusammenbruchs der Stromversorgung sind zwar nie vollkommen auszuschließen, allerdings auch für den kommenden Winter sehr unwahrscheinlich. Das hat unter anderem der von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Stresstest ergeben.

Plötzlich ist es dunkel, nichts geht mehr. Ein Blackout ist eine der vielen Ängste, die sich seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine in den Köpfen breit macht. Doch wie wahrscheinlich ist er wirklich? Wir möchten einen Blick auf dieses sensible Thema werfen und erklären, warum wir in diesem Winter nicht mit einem Blackout rechnen.

Was ist ein Blackout?

Unter einem Blackout versteht man einen plötzlichen Zusammenbruch und lang anhaltenden Ausfall der Stromversorgung im europäischen Verbundnetz. Im schlimmsten Fall fließt in großen Teilen Kontinentaleuropas kein Strom mehr.

Wie wahrscheinlich ist er?

Blackouts im Sinne eines solch unkontrollierten weitreichenden Zusammenbruchs der Stromversorgung sind zwar nie vollkommen auszuschließen, allerdings auch für den kommenden Winter sehr unwahrscheinlich. Das hat unter anderem der von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Stresstest ergeben. Selbst auf Basis der ungünstigsten Annahmen ist im Ergebnis nicht mit einem Blackout zu rechnen.

Nichtsdestotrotz wird die Versorgungslage im Bereich Strom in den kommenden Monaten voraussichtlich angespannt sein, da in Mitteleuropa aktuell vergleichsweise wenig gesicherte Erzeugungskapazität aus Kraftwerken zur Verfügung steht.

Warum ist die Versorgungslage im Bereich Strom angespannt?

Ein Grund dafür ist zum Beispiel, dass etliche französische Kernkraftwerke seit Monaten außer Betrieb sind. Die Prognosen legen nahe, dass das Angebot an Erzeugungsleistung in den kommenden Monaten weiter knapp bleiben könnte.

Daher ist es nicht auszuschließen, dass es im Stromnetz zeitweise zu einer sogenannten Lastunterdeckung kommt. Um dies zu vermeiden, haben die Übertragungsnetzbetreiber (TenneT, Amprion, 50Hertz und TransnetBW) wichtige Empfehlungen herausgegeben, um die Erzeugungskapazität zu erhöhen, beziehungsweise über Lastmanagement die Last zu reduzieren. Die dringende Empfehlung der Übertragungsnetzbetreiber ist hierbei alle genannten Möglichkeiten bestmöglich zu nutzen. Andernfalls könnte es zu kontrollierten Lastabschaltungen und damit zu kurzzeitigen lokalen Versorgungsunterbrechungen kommen. Dies ist jedoch nicht mit einem großflächigen Blackout gleichzusetzen.

Im Falle einer Lastunterdeckung bestimmen die Übertragungsnetzbetreiber die Höhe und Dauer der erforderlichen Einsparungen und beauftragen Verteilnetzbetreiber wie die N-ERGIE Netz GmbH diese entsprechend im betroffenen Netzgebiet umzusetzen.

Wie steht es um die Nürnberger Trinkwasserversorgung bei einem Blackout?

Die Nürnberger Trinkwasserversorgung wäre selbst im unwahrscheinlichen Fall eines länger andauernden Stromausfalls grundlegend gesichert. So gewinnen wir im Wasserwerk Ranna Trinkwasser ohne den Einsatz von Pumpen. Das Trinkwasser fließt in freiem Gefälle bis nach Nürnberg. Durch den Ausfall von (elektrisch betriebenen) Druckerhöhungsanlagen im Stadtgebiet ist es zwar möglich, dass es zu einem Druckabfall in den höher gelegenen Gebieten Nürnbergs und hier insbesondere in Hochhäusern kommt. Aber: Eine Grundversorgung Nürnbergs mit Trinkwasser ist auch für den Fall eines lange anhaltenden Stromausfalls gewährleistet.

Hohe Versorgungssicherheit im Gebiet der N-ERGIE Netz GmbH

Das Stromnetz in Deutschland ist im internationalen Vergleich äußerst robust. Im Stromnetz der N-ERGIE Netz GmbH liegt die Versorgungsqualität sogar noch etwas höher: Durchschnittlich sechs Minuten mussten die Menschen im Netzgebiet aufgrund ungeplanter Ereignisse 2021 ohne Strom auskommen – rund sechs Minuten weniger als im Bundesdurchschnitt.

Die N-ERGIE Netz GmbH sorgt rund um die Uhr für eine sichere Versorgung mit Strom und steuert das Netz in Nürnberg und der Region von ihrer Netzleitstelle aus. Sie ist auf das Eintreten von Störfällen vorbereitet und behebt diese schnellstmöglich. Wird etwa infolge von Baggerarbeiten eine Stromleitung beschädigt, ist über die regionalen Stützpunkte und Bereitschaftsdienste rund um die Uhr gewährleistet, dass die Netzmonteure umgehend vor Ort sein können. Sollte die Störungsursache nicht direkt behoben werden können, kann aber in aller Regel meist die Versorgung z.B. durch Schaltmaßnahmen und Reparaturen in kurzer Zeit wiederhergestellt werden.

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